Wetter-Schweiz: Rauch statt Regen
Das hochdruckbestimmte Wetter hält nun schon seit einigen Tagen an. Damit verstärkt sich die Trockenheit von Tag zu Tag. Besonders heikel ist die Situation auf der Alpensüdseite, wo bereits die ersten Waldbrände ausgebrochen sind.
Im heutigen Blog schauen wir uns an, welche Auswirkungen die aktuelle Wetterlage auf diese Brände hat und wie umgekehrt diese Brände das Wetter beeinflussen können.
Wetterlage
Ein Hochdruckgebiet zwischen der Nordsee und Grossbritannien bestimmt aktuell das Wetter über ganz Mitteleuropa. Die Schweiz lag heute am Südrand davon in einer schwachen Bisenströmung. Eine kleine Schikane in der Höhenwetterkarte führte dazu, dass die Atmosphäre gegenüber gestern etwas labiler geschichtet war. Eine kurze Welle mit etwas kühlerer Luft in 500 hPa verursachte diese Verstärkung der Labilität.
Das Wetter von heute als Bildershow
Waldbrand im Tessin
Der letzte grossflächigere Niederschlag fiel in der Westschweiz und auf der Alpensüdseite am 14. März. Ein Blick auf die Waldbrandgefahrenkarte macht deutlich, dass sich die Trockenheit beidseits der Alpen zunehmend bemerkbar macht. Auf der Alpensüdseite sind wiederum die ersten Waldbrände ausgebrochen.
Im Moment wütet ein Waldbrand im Centovalli. Trotz der grossen räumlichen Distanz war heute Morgen die Region Locarno zeitweise in Rauch gehüllt. Der Grund dafür liegt in der aktuellen Wetterlage. Das wetterbestimmende Hochdruckgebiet führt zu einer kräftigen Inversion auf ca. 1200 Meter. Der Rauch kann nicht höher als diese Sperrschicht aufsteigen. Stattdessen breitet er sich unterhalb der Inversion aus und bleibt dort gefangen. In der Nacht herrschte ein talauswärts gerichteter Wind (Bild oben). Dieser verfrachtete den Rauch bis in die Region Locarno.
Entspannung ist für die nächsten Tage nicht in Sicht. Das Wetter bleibt bis Mitte nächster Woche hochdruckbestimmt. Allerdings baut sich der Hochdruckeinfluss allmählich ab. Ab Mittwoch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es auf der Alpensüdseite zu Niederschlägen kommt. Mengenmässig scheint das Ganze aber noch nicht in einem Bereich zu liegen die Defizite der vergangenen Monate zu kompensieren.
Quelle: Bundesamt für Meteorologie MeteoSchweiz
Titelbild: L. Nisi