Kaffee kochen mittels Smartphone? Schon mehr als eine Fantasie
von Agentur belmedia
Zurzeit braucht man dazu noch spezielle Adapter, die den Strom einfach ein- oder ausschalten, doch schon bald lassen sich über das Smartphone viele Funktionen der Haushaltsapparate bedienen und damit auch steuern.
Die Zukunft ist schon ganz nah
Wenn man ans Kaffeekochen denkt, dann sehen viele noch Omas gute alte Kaffeemühle vor sich, mit der man mittels Kurbel die Kaffeebohnen mahlte. Die Zukunft der Kaffeezubereitung wird sich davon gehörig unterscheiden: Per Hand wird hier nichts mehr gemacht, man tippt mit dem Finger höchstens aufs Smartphone und steuert über eine App alles von unterwegs. Jetzt beweist die Studie „Bruvelo“, dass die Nachfrage nach solchen Geräten gross ist. Derzeit sammelt man über Crowdfunding 150’000 Dollar, um die ersten Prototypen zu produzieren. 75’000 sind dabei schon zusammengekommen. Sollte die Maschine tatsächlich in den Handel kommen, wird sie etwa 500 Dollar kosten und es dem Benutzer gestatten, den erwünschten Kaffee so zu ordern, dass er pünktlich in die Tasse läuft, wenn man gerade die Wohnung betritt.
Interaktives Backen und Kochen – so funktioniert es
In Zukunft werden moderne Haushaltsgeräte dafür sorgen, dass das Kochen und Backen einfacher wird. Zum Beispiel bietet Siemens schon einige Modelle an, die über WLAN eine Verbindung zum eigenen Smartphone herstellen. Möchte man zu Hause schon anfangen zu kochen, ist aber noch unterwegs, so versendet man über das Handy ein Signal, wodurch der Backofen in der heimischen Küche eingeschaltet und auf die richtige Temperatur gebracht wird. Schiebt man dann die Pizza in den Ofen, bekommt man über die entsprechende App die Mitteilung, wann man sie herausholen kann.
Zusätzliche Funktionen sind zum Beispiel Kochbücher, die genau auf das Gerät zugeschnitten sind und damit den Vorzügen des betreffenden Backofens gerecht werden und diesen auch effektiv nutzen. Eine andere praktische Funktion ist zum Beispiel, dass man Ersatzteile für das jeweilige Modell direkt über die App bestellen kann. So stellt man sich Kundennähe und Innovationsfreude vor.
Die Firma Samsung bietet schon Waschmaschinen mit WLAN an. Über das Smartphone kann man sich Informationen zum aktuellen Stand des Waschprogramms anzeigen lassen. Bei Bedarf lässt es sich auch über die App ändern und man kann gleich zum Schleudergang übergehen.
Und „intelligente“ Kühlschränke funktionieren so: Sie erkennen die Lebensmittel, die gekühlt werden sollen, und merken sich auch, wann sie hineingelegt wurden. So hat man einen Überblick über das jeweilige Mindesthaltbarkeitsdatum, bekommt eine Nachricht, wenn die Vorräte eines bestimmten Produkts zu Ende gehen, und kann sich sogar eine Einkaufsliste erstellen lassen. Noch im Versuchsstadium ist die Funktion, dass der Kühlschrank zur Neige gehende Lebensmittel selbstständig bei einem angeschlossenen Geschäft in Bestellung gibt und diese dann angeliefert werden. Und wenn man nicht weiss, was man kochen soll? Kein Problem: Die Kühlschrank-App registriert die vorhandenen Lebensmittel und hat schnell die passenden Rezepte parat, deren Zutaten sich im Kühlschrank befinden. Eine äusserst praktische Funktion.
Und wie kann man diese Funktionen kombinieren?
Vorstellbar wäre Folgendes: Sie sind auf dem Heimweg und stellen über WLAN die Heizung an, damit es in der Wohnung gleich mollig warm ist. Den Backofen schalten Sie über die App ein und der Kaffeemaschine geben Sie die Anweisung: Milchkaffee. Wenn Sie die Wohnung betreten, liegt der Duft von Kaffee in der Luft. Via GPS-Ortung des Smartphones erkennt der Fernseher, dass Sie zu Hause sind, und schaltet von allein Ihr Lieblingsprogramm an. Vorher schieben Sie noch schnell eine Pizza in den Ofen, setzen sich im schon geheizten Wohnzimmer mit einer Tasse Milchkaffee aufs Sofa und sehen fern, bis der Backofen am Handy signalisiert, dass Sie die Pizza herausholen können. Ist das nicht grossartig?
Nicht in jeder Beziehung, denn die Sache hat auch einen Haken. Kritiker führen an, dass die Unternehmen dadurch in die Lage versetzt würden, jede Menge Daten über den Einzelnen zu sammeln, die alles verraten, um uns gezielt Werbung zukommen zu lassen. Wie oft im Monat kocht jemand selbst, wie oft geht er ins Restaurant? Welchen Kaffee trinkt jemand? Welche Fernsehsendungen sieht er sich an? Wann werden die Haushaltsgeräte überhaupt nicht benutzt? Das könnte dann ein Hinweis auf eine Urlaubsreise sein. Je mehr Geräte im Haushalt also vernetzt werden, desto grösser ist die Gefahr, zu viel über seine Lebensgewohnheiten preiszugeben und damit zielgerichtet umworben zu werden. Etwas Privatsphäre sollte man sich aber noch bewahren.
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