Kanton Graubünden: Verkehrssteuerung in Echtzeit – Testbetrieb für smarte Ampelanlage
Das Tiefbauamt Graubünden testet in Zizers eine neue, teilautomatisierte Lichtsignalanlage zur Verkehrssteuerung. Mit diesem Pilotversuch soll der Verkehrsfluss an Spitzentagen optimiert und gleichzeitig die Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner minimiert werden. Die Anlage wurde am Wochenende in Betrieb genommen.
Im Winter sind insbesondere die Ortschaften entlang der A28 – namentlich Jenaz, Schiers, Grüsch, Seewis, Zizers und Landquart Ost – von Ausweichverkehr, der meistens zu Stau führt, betroffen. Im Frühling und Sommer führt das hohe Verkehrsaufkommen an Spitzentagen auch entlang der A13 zwischen Thusis und der Kantonsgrenze immer wieder zu Staus. Die bisher getroffenen Massnahmen haben die angestrebte Wirkung erzielt. Das Tiefbauamt Graubünden (TBA) geht nun einen Schritt weiter und testet in Zizers eine teilautomatisierte Lichtsignalanlage zur optimierten Verkehrssteuerung.
Innovative Technik für mehr Effizienz und Sicherheit
Die teilautomatisierte Anlage erfasst Verkehrszahlen in Echtzeit, was eine dynamische Steuerung ermöglicht. Über eine LED-Anzeige wird den Verkehrsteilnehmenden der Grund für die Massnahme kommuniziert, wie zum Beispiel «Verkehrsüberlastung Ortszentrum», während eine integrierte Zeitanzeige die verbleibende Dauer bis zur nächsten Grünphase anzeigt. Ziel ist eine effizientere Verkehrsabwicklung, sodass der Verkehr während der Grünphasen verdichtet fliesst. Damit soll die Durchflussmenge erhöht werden. Mit dem rollenden Verkehr sollen die Belastungen für die Bevölkerung im Dorf minimiert und ihr der Schutz gewährleistet werden.
Testphase im Winter- und Sommerbetrieb
Die Anlage wird am Samstag, 8. Februar 2025 in Betrieb genommen und, zusammen mit den etablierten Massnahmen, in einem Testbetrieb im Winter- und Sommerbetrieb getestet. Diese Phase dient der Feinjustierung der Anlage. Während dieser Zeit erfolgt eine enge Abstimmung zwischen dem TBA, der Kantonspolizei Graubünden und dem öffentlichen Verkehr, um die Abläufe zu optimieren und den ordentlichen Betrieb sicherzustellen.
Die gewonnenen Erkenntnisse des Testbetriebs dienen dem TBA als Grundlage, um zu prüfen, ob diese Technologie auch für den Alltagsverkehr an weiteren Standorten geeignet ist. Das langfristige Ziel ist eine Integration dieser Lösung in ein umfassendes Verkehrsdispositiv, das flexibel und effektiv auf unterschiedliche Verkehrsbelastungen reagiert.
Zizers als Schlüsselstandort zur Weiterentwicklung
Zizers als Standort hat das TBA strategisch gewählt: «Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass sich der Verkehr in Zizers nicht nur in den Wintermonaten, sondern ganzjährig konzentriert», sagt Kantonsingenieur Reto Knuchel. Insbesondere zu Spitzenzeiten an den Wochenenden oder Feiertagen sind die Anwohnerinnen und Anwohner mit Staus und Ausweichverkehr konfrontiert.
„Mit dem Pilotprojekt soll eine Lösung erprobt werden, die nicht nur den Verkehrsfluss in Zizers optimiert, sondern auch die umliegenden Siedlungsgebiete entlastet. Zudem bietet Zizers durch seine verkehrsstrategische Lage ideale Voraussetzungen, um Erkenntnisse für eine spätere Ausweitung ähnlicher Anlagen entlang der Hauptverkehrsachsen zu gewinnen“, führt Reto Knuchel weiter aus.
Quelle: Kanton Graubünden
Bildquelle: Kanton Graubünden