Wien: Illegale Schönheitsklinik aufgeflogen – Eingriffe auch an Minderjährigen

Nach Hinweisen aus der Bevölkerung auf eine möglicherweise illegale Schönheitsklinik in Wien-Simmering, kam es gestern Nachmittag (10.07.2025) zu einem koordinierten Einsatz der Polizei und der Magistratsdirektion Gruppe Sofortmaßnahmen der Stadt Wien, der Magistratsabteilung 40 (Soziales, Sozial- und Gesundheitsrecht) und der Magistratsabteilung 59 (Marktamt).

Im Zuge der Amtshandlung erhärtete sich der Verdacht, dass in der ehemaligen dermatologischen Ordination in der Simmeringer Hauptstraße trotz fehlender Genehmigung diverse Schönheitsbehandlungen und –eingriffe angeboten wurden.

In den Räumlichkeiten konnten die Beamten eine 21-jährige Mitarbeiterin (Stbg.: Österreich) auf frischer Tat betreten, als diese einer 19-jährigen Frau eine Flüssigkeit in die Oberlippe injizierte.

Eine 23-jährige Kundin gab gegenüber den Beamten an, dass sie nach einem missglückten Eingriff durch eine weitere Mitarbeiterin (36 Jahre alt, Sta.: Serbien) unter Komplikationen litt und zu einer Nachbehandlung in die Klinik gekommen sei.

Die 19-Jährige und die 23-Jährige lehnten eine Untersuchung durch einen Rettungsdienst ab und begaben sich zur weiteren Abklärung selbstständig in ein Spital.

Bei der Durchsuchung der Ordinationsräumlichkeiten sowie der als Lager genutzten Nachbarwohnung konnte eine Vielzahl an Medikamenten, Injektionen und Spritzen vorgefunden und sichergestellt werden.

Zudem wurden hunderte ausgefüllte Aufklärungs- und Einwilligungserklärungen sowie Anamnesebögen gefunden, die auf zahlreiche mutmaßlich getäuschte Kunden schließen lassen, darunter auch Minderjährige.

Die 21-Jährige und die 36-Jährige wurden wegen des Verdachts der Kurpfuscherei angezeigt, die 36-Jährige außerdem wegen des Verdachts der Körperverletzung.

Das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Simmering führt die weiteren Ermittlungen.

 

Quelle: LPD Wien
Bildquelle: Symbolbild © elmar gubisch/Shutterstock.com

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