Schadstoffe in der Kleidung und Kinderspielzeug: Die Gefahren
von Sascha Bauer
Häufig sind Kleidungsstücke und Kinderspielzeug mit verschiedenen Schadstoffen belastet. Diese bedrohen die Gesundheit der Verbraucher und sollten rechtzeitig erkannt werden. Die Stoffe werden über die Haut aufgenommen und können zu Irritationen, Ausschlag oder gar Spätfolgen führen. Gerade bei Billigprodukten treten vielfach ungesunde Farbstoffe, Weichmacher und chemische Rückstände auf. Aber auch ein hoher Preis ist kein Indiz für eine gute Qualität.
Wenn sich die Verbraucher Kleidung ansehen, dann erkennen sie einen hohen Anteil an chemischen Rückständen vielfach bereits am Geruch. Dies ist ein erstes Indiz für eine Belastung. Würde man diese Bekleidungsstücke ohne Waschen anziehen, dann könnten Hautirritationen auftreten. Ausschläge und allergische Reaktionen wurden bereits beobachtet. Zudem gehen die Schadstoffe in den Körper über und können Spätschäden verursachen.
Ob mit oder ohne chemischen Geruch, Kleidung sollte in jedem Fall mehrfach gewaschen werden. Viele Rückstände lassen sich herauswaschen und der Anteil wird dadurch reduziert. Empfohlen werden mindestens zwei Waschgänge, moderne Waschmaschinen bieten zudem die Funktion „extra spülen“ an. Hierbei wird besonders gründlich und intensiv durchgespült. Nach der ersten Wäsche ist das Wasser in der Regel verfärbt, daran kann erkannt werden, wie viele Farbstoffe sich in der Kleidung befunden hatten.
Spielzeug ist häufig mit Schadstoffen belastet, welche die Gesundheit von Kindern angreifen. Viele Stoffe sind krebserzeugend oder beeinflussen die Fortpflanzungsfähigkeit. Nonylphenol wurde bereits in verschiedenen Puppen und anderen Produkten nachgewiesen. Es führt zu langfristigen Schäden am Hormonsystem und hat daher unvorhersehbare Auswirkungen.
Plastikspielzeug ist vielfach mit Phtalaten (Weichmachern) und PVC belastet, diese Stoffe stellen ebenfalls eine grosse Gefahr dar. Formaldehyd ist als hautreizend bekannt und steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Die Eltern sollten daher auf die entsprechenden Angaben achten und sich durch Testberichte über die Zusatzstoffe informieren.
Zu den gefährlichsten Schadstoffen zählen Schwermetalle wie Blei und Kadmium. Diese Stoffe wurden bei verschiedenen Testverfahren nachgewiesen und schädigen das Gehirn und die Nieren. Sie gehören in kein Kinderspielzeug, sind jedoch leider trotzdem in einigen Fällen enthalten. Nachgewiesen werden können die Stoffe nur im Labor, daher sind regelmässige Kontrollen wichtig. Verbraucherschutzorganisationen führen die Kontrollen durch und informieren die Verbraucher.
Nicht nur giftige Stoffe können die Gesundheit beeinflussen. Auch allergieauslösende Bestandteile, wie beispielsweise Nickel, sollten vermieden werden. Gerade wenn die Neigung zu Allergien besteht, kann ein Kontakt negative Auswirkungen haben.
Das Herkunftsland spielt bei der Qualität eine nur untergeordnete Rolle. Belastungen treten bei Produkten verschiedenster Hersteller auf. Ob Schweiz, China oder Deutschland, Schadstoffe können in allen Produkten enthalten sein. Regelmässige Überprüfungen erhöhen die Sicherheit der Verbraucher, sind aber leider kein 100%-iger Schutz.
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