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Google klärt mit „Good to Know“ über Datenschutz auf

21.10.2011 |  Von  |  Beitrag

Nicht zu Unrecht ist Google als „Datenkrake“ verschrieen. Kritische Nutzer fragen sich besorgt: Was weiss Google alles über mich, welche persönlichen Nutzerdaten hat Google von mir bereits gesammelt und gespeichert?

Antworten darauf gibt Google jetzt mit dem neuen Programm Good to Know. Geschickt wählt der Internetriese damit eine Strategie der Vorwärtsverteidigung. Eine offene Politik und der Einsatz für mehr Transparenz sollen Google helfen, das Image aufzupolieren und Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Auf ausführlichen Informationsseiten erfahren User, welche personenbezogenen Daten bei Google abgelegt werden, wie Google die Daten zur Verbesserung seiner Dienste verwendet und wie man schliesslich die eigenen Daten von Google abrufen kann. Ebenso gibt es Tipps zu mehr Sicherheit im Internet und zum besseren Datenschutz in Browsern oder beim Online-Einkauf. Ausserdem werden spezielle Tools vorgestellt, mit denen man die eigenen Daten besser kontrollieren kann.

Auch wenn Good to Know in erster Linie als Imagekampagne zu verstehen ist – aufschlussreich sind die dort gebotenen Informationen allemal. Im Folgenden ein Beispiel zum Thema „Suchprotokolle“.

Google klärt über Suchprotokolle auf

Welche Daten werden gespeichert, wenn du in die Google-Suchmaschine beispielsweise das Suchwort „Autos“ eingibst? Ein typisches Google-Suchprotokoll sieht so aus:

123.45.67.89 – 25/Aug/2011 10.15.32 – http://www.google.com/search?q=cars – Chrome 2.0.0.7; Windows NT 5.1 – 740674ce2123e969

123.45.67.89 – ist die IP-Adresse, die dem Computer durch den Internet-Provider zugewiesen wird. Die Speicherung geschieht, um sicherzustellen, dass die Suchergebnisse an den richtigen Rechner geschickt werden. Google betont, dass IP-Adressen nicht aussagen, wer ein einzelner Benutzer ist oder wo genau er sich aufhält. So vergeben einige Provider bei jedem neuen Besuch im Web eine andere IP-Adresse. Google kann lediglich den allgemeinen Ort eines Users wissen (die Stadt) und welchen Provider er benutzt. Nur der Provider selbst kann eine Person anhand der IP identifizieren.

25/Aug/2011 10.15.32 – teilt Datum und Uhrzeit der Suchanfrage mit.

http://www.google.com/search?q=cars – enthält das Suchwort („Autos“).

Chrome 2.0.0.7; Windows NT 5.1 – speichert den Browser und das Betriebssystem.

740674ce2123e969 – ist die einmalige Cookie-ID, die ein Browser einem Benutzer beim erstmaligen Besuch von Google zuweist. Wie eine IP-Adresse teilt auch ein Cookie nicht mit, wer ein Benutzer tatsächlich ist und wo er lebt – Cookies identifizieren nur einen Rechner, hebt Google wiederum hervor. Die Cookies können ausserdem jederzeit im Brower gelöscht werden.

Fristen für die Vorratsspeicherung von Daten

Laut eigener Aussage anonymisiert Google IP-Adressen nach 9 Monaten und verändert Cookie-IDs in den Logs nach 18 Monaten. Auf diese Weise wird die gespeicherte Verknüpfung zwischen einer Suchanfrage und einem Computer aufgehoben. Eine IP-Adresse könnte in den Google-Logdateien nach 9 Monaten so aussehen: 123.45.67.XXX. Nach 18 Monaten wird ein gespeichertes Cookie durch eine neu erzeugte Cookie-ID ersetzt. Google weist darauf hin, dass die Nutzung seiner Dienstleistungen auch ohne Cookies möglich ist.

Und wozu dienen überhaupt die Suchprotokolle? Diese seien nötig, um die Dienstleistungen zu verbessern, neue Features zu entwickeln und die Suche schneller und zielgenauer zu machen, so Google.

Mehr unter: www.google.com/goodtoknow/

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