Vermisster Alex Reich (24) lag drei Monate in Leichenhalle
von Agentur belmedia
Der seit 22. September 2011 in Manila vermisste 24-jährige Sprachschüler Alex Reich aus Brüttisellen ZH ist erschossen worden. Aufgrund einer bösen Polizeipanne erfuhr die Familie jedoch erst vorgestern durch philippinische Stellen davon.
Bis zuletzt hatte die Familie gehofft und drei Monate lang eine verzweifelte Suchaktion unternommen.
„Wir sind sehr traurig. Wir wissen nun endgültig, dass Alex in der Nacht des 22. Septembers erschossen wurde. Die genauen Umstände sind noch unklar. Wir trauern um einen jungen, offenherzigen und fröhlichen jungen Mann“, schreiben die Angehörigen und Freunde auf der eigens eingerichteten Vermisstenseite „AlexMissing“.
Am 4. August 2011 war der junge Schweizer zum dritten Mal auf die Philippinen gereist. In Quezon City, einer Stadt im Grossraum von Manila, nahm er an einer Sprachschule teil, um Englisch zu lernen. In dem Land, das er sehr liebte, wollte er ausserdem Freunde besuchen.
Das letzte Lebenszeichen war eine SMS, die Alex Reich am 22. September um 1 Uhr nachts an philippinische Bekannte schrieb: „Ich bin mit Freunden in einem weissen Auto – komme bald.“ Danach herrschte Funkstille. Wie jetzt bekannt wurde, hatte die lokale Polizei seine Leiche noch in derselben Nacht in Antipolo City, etwa 25 km von Manila, aufgefunden, nachdem Anwohner von einem Schuss und einem davonbrausenden Auto berichtet hatten.
Doch die lokalen Behörden versäumten es offenbar, den Mord an die übergeordneten Polizeistellen weiterzugeben. Und das, obwohl dies insbesondere bei ausländischen Opfern eigentlich gängig wäre, wie Rodelio Marcelo, Chief Inspector bei der Polizei von Quezon City, gegenüber dem philippinischen Blatt „Daily Inquirer“ bestätigte.
Erst als die Ermittler auf die besagte Vermisstenseite stiessen und die Übereinstimmungen zwischen den Fotos und dem Opfer bemerkten, meldeten sie sich bei der Polizei von Quezon, deren Telefonnummer auf der Seite angegeben ist.
Aufgrund der Polizeischlamperei musste die Familie von Alex Reich monatelang in quälender Ungewissheit leben. Bis zum Jahreswechsel hatten die Angehörigen und Freunde die Hoffnung nicht aufgegeben und auch via Internet intensiv nach dem Vermissten gesucht. Der Vater war sogar in Begleitung zweier Mitglieder der Kantonspolizei Zürich extra nach Manila geflogen, um eine Pressekonferenz über den vermissten Sohn zu geben.
Auf der Facebook-Seite Missing!!!Alexander Reich finden sich nun Bekundungen tiefer Betroffenheit. Die Familie schreibt, dass jetzt die Verantwortlichen für diesen Mord gefunden werden müssen, und bittet darum, den Link der Vermisstenseite zu verbreiten, um das Verbrechen aufklären zu helfen.
(Siehe auch: http://www.landbote.ch)