„Flashback“: Hilfe für Mac-User im Kampf gegen Trojaner
von Agentur belmedia
Bislang glaubten sich viele Apple-User vor Viren und Trojanern sicher. Doch der so genannte Flashback-Trojaner sorgt jetzt in der Mac-Gemeinde für ein böses Erwachen: Er soll geschätzte 650’000 Apple-Rechner weltweit befallen haben.
Die meisten infizierten Rechner befinden sich in den USA (56,6 Prozent oder 303’449 Computer), gefolgt von Kanada (19,8 Prozent oder 106’379 Computer) und Grossbritannien (12,8 Prozent oder 68’577 Computer). In Deutschland sind 0,4 Prozent der Rechner (4000) betroffen, in der Schweiz 0,1 Prozent, was rund 800 Computern entspricht. Dies geht aus einer interaktiven Karte der russischen Computer-Sicherheitsfirma Dr. Web hervor.
Unterstützung im Kampf gegen den Computer-Schädling erhält Dr. Web jetzt durch den Internet-Dienstleister SWITCH mit Sitz in Zürich. „SWITCH analysiert die Daten über die infizierten Systeme täglich und informiert die Internet-Service-Provider, damit diese wiederum ihre betroffenen Kunden informieren“, heisst es in einer Medienmitteilung.
Neue Gefahren für Mac-User
Dass viele Apple-User beim Thema Viren umdenken müssen, weiss Dr. Serge Droz, Leiter der Sicherheitsabteilung von SWITCH: „Leider wähnen sich Mac-Benutzer heute oft in falscher Sicherheit. Bei unserer täglichen Arbeit beobachten wir immer häufiger auch Angriffe auf Mac-Systeme“, sagt der Virenexperte. Mac-Nutzern bleibt somit nur das zu tun, was für Windows-User längst selbstverständlich ist: 1. Automatische Software-Updates aktivieren, 2. ein aktuelles Antiviren-Programm verwenden und 3. eine Firewall installieren, die auch ausgehende Verbindungen kontrolliert.
Der Flashback-Trojaner entfaltet seine schädliche Wirkung, indem er eine Lücke in der Programmiersprache Java ausnutzt. Getarnt als Flash-Player, will die Malware Internet-Nutzer zum Herunterladen einer Software bewegen. Rufen User diverse, mit einem schädlichen Code präparierte Webseiten auf, droht Gefahr. Internetkriminelle können befallene Rechner anschliessend zu einem Botnetz zusammenschliessen und fernsteuern. Dr. Web hat nach eigenen Angaben eine grosse Anzahl solcher potenziell gefährlichen Webseiten aufgespürt, von denen einige auf der Webseite aufgelistet sind.
Hilfe für betroffene Mac-Benutzer
Hier können Mac-Benutzer prüfen, ob ihre Rechner mit Backdoor/Flashback.39 infiziert sind:
www.flashbackcheck.com
www.drweb.com/flashback
Und hier gibt es kostenlose Tools zur Entfernung des Computer-Schädlings:
www.fsecure.com/weblog/archives/00002346.html
www.support.kaspersky.com/viruses/utility
Ein Java-Sicherheitsupdate von Apple gibt es jetzt auch. Es soll aber nur für die aktuellen Versionen des Betriebssystems Mac OS X zur Verfügung stehen:
www.support.apple.com/kb/HT5242
Oberstes Bild: © Eugene Sergeev – shutterstock.com
Infografik: Statista