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Studie: Zu viele Patienten erhalten keine Arztrechnung

03.04.2013 |  Von  |  News

Ärzte sind in der Schweiz vom Gesetz verpflichtet, Patienten eine Rechnung über die erbrachten Leistungen vorzulegen.

Doch zu viele Ärzte halten sich offenbar nicht daran: So erhalten 11 Prozent der Patienten keine Arztrechnung. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage, die der Vergleichsdienst comparis.ch in Zusammenarbeit mit dem Konsumentenforum kf und der Stiftung SPO Patientenschutz durchführte.

Die gesetzliche Vorschrift zum Vorlegen einer Arztrechnung hat ihren Sinn: Prämienzahler sollen ihre Selbstverantwortung wahrnehmen und kontrollieren können, ob verrechnete Leistungen auch tatsächlich erbracht wurden. Auf diese Weise soll das unnötige Ansteigen von Gesundheitskosten und Prämien vermieden werden.

Möglichkeit zur Kontrolle verweigert

Allerdings haben zu viele Patienten offenbar keine Chance, diese Kontrolle auch wahrzunehmen: 11 Prozent der Schweizer, die im vergangenen Jahr mindestens einmal beim Arzt waren, geben an, nie eine Rechnung erhalten zu haben. Hochgerechnet kommt man auf über 500’000 betroffene Prämienzahler.

„Das sind nicht nur 500‘000 mutmassliche Verstösse gegen das KVG (= Krankenversicherungsgesetz), sondern auch 500‘000 Fälle, in denen den Prämienzahlern die Selbstverantwortung vorenthalten wird“, kritisiert  Felix Schneuwly, Krankenkassen-Experte von comparis.ch.

Rechnungen häufig nicht verständlich

Doch selbst bei den Patienten, die eine Rechnung erhalten, ist eine Kontrolle offenbar nur schwer möglich. Das Problem: Die Rechnungen mit all dem Kleingedruckten sind für eine Mehrheit der Patienten gar nicht vollständig verstehbar. Nur ein Drittel der Personen (31 Prozent), die nach mindestens einem Arztbesuch im vergangenen Jahr eine Rechnung erhalten haben, konnten alles gut nachvollziehen. 56 Prozent hingegen konnten kaum etwas, nur wenig oder nur das Wichtigste verstehen.

Laut der repräsentativen comparis-Umfrage beträgt die Fehlerquote bei den Arztrechnungen mindestens 3 Prozent: Bei 36 von insgesamt 1100 Befragten hat sich herausgestellt, dass die Rechnung fehlerhaft war, woraufhin dieser Fehler korrigiert wurde.

 

Oberstes Bild: © Lisa S – Shutterstock