DE | FR | IT

Jod & Co.: Pro und Contra der „Zwangsjodierung“

11.07.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column width=“1/1″][vc_column_text]Sie leiden unter Akne, haben ständig Kopfschmerzen oder unruhige Beine (Restless-Leg-Syndrom)? Dann könnte es sein, dass Ihr Körper vom Spurenelement Jod überschwemmt wird. Spurenelement bedeutet ja bereits im Wortsinn, dass der Körper nur geringe Mengen, also Spuren, davon benötigt. Ein Teelöffel jodiertes Kochsalz enthält jedoch inzwischen soviel Jod, dass Sie damit den Tagesbedarf einer vierköpfigen Familie abdecken könnten. Die empfohlene/notwendige Tagesmenge beträgt etwa 100 Mikrogramm Jod pro Person – Kinder benötigen deutlich weniger.

Jod befindet sich sogar in der Milch

In den Schweizer Rheinsalinen werden seit Jahresbeginn 25 Milligramm Jod auf ein Kilogramm Speisesalz zugefügt, fünf Milligramm mehr als bisher – das sind 25’000 Mikrogramm, also etwa die dreitausendfache Menge des notwendigen Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat nämlich beschlossen, dass die Schweizer zu wenig Jod zu sich nehmen würden. Die Erhöhung der Konzentration wurde angeordnet, ohne die Schweizer zu fragen. Es ist richtig, dass Schwangere, stillende Mütter sowie Menschen mit ungesunden Lebens- und Ernährungsgewohnheiten einen erhöhten Jodbedarf haben. Früher wurde zu diesem Zweck Lebertran verabreicht, denn der höchste natürliche Jodgehalt befindet sich in Fisch.

Jod ist notwendig für die Bildung der Schilddrüsenhormone, die wichtig für Stoffwechsel und Zellwachstum sind. Schweizer Böden sind jodarm, weshalb bis Anfang 1900 Kropf und Kretinismus vor allem in der Bergbevölkerung verbreitet waren. Die gesunden Schweizer Eidgenossen wären heute jedoch auch ohne Zwangsjodierung gut versorgt. Inzwischen befinden sich aufgrund der Verwendung von jodiertem Kochsalz bei der Herstellung in nahezu allen Lebensmitteln Jodzusätze – und das ist zu viel. Sogar in Milch konnte Jod nachgewiesen werden, bis zu 250 Mikrogramm pro Liter. Verantwortlich hierfür sind künstlich jodierte Futtermittelzusätze. Auf der Verpackung steht das jedoch nicht.

Salzprofit auf Kosten der Gesundheit?

Angeblich findet ein Umdenken in der Lebensmittelindustrie statt. Immer mehr Hersteller würden sich scheuen, jodiertes Salz zu verwenden. Deshalb fürchtet die Schweizer Salzindustrie um ihre Absatzmärkte, denn ins Ausland lässt sich jodiertes Speisesalz noch schwerer verkaufen. Michael Beer vom BAG räumt ein, dass zu viel Jod ungesund ist, beteuert aber gleichzeitig, dass die geringen Mengen im Schweizer Jodsalz unbedenklich wären. Diese Behauptung kann er aber nicht untermauern. Dies wurde lediglich in veralteten wissenschaftlichen Studien der 60er Jahre festgestellt. Weiterhin weist Michael Beer darauf hin, dass die Verwendung von jodiertem Speisesalz freiwillig wäre.

Die Verbraucher könnten ja auf höherpreisiges Meersalz oder Steinsalz ausweichen. Im rosafarbenen Himalaya-Salz würde sich zum Beispiel keine Spur von Jod befinden. Tatsache jedoch ist: Jugendliche nehmen inzwischen über die Nahrung bis zu 500 Milligramm Jod täglich zu sich, viermal mehr als notwendig. So gravierend eine Unterversorgung sein kann – zu viel Jod ist ebenfalls gesundheitsschädlich. Spätere Erkrankungen wie eine Überfunktion der Schilddrüse werden dadurch begünstigt. Lassen Sie die Blutwerte Ihrer Kinder vom Arzt kontrollieren. ADHS-ähnliche Symptome im Kindesalter könnten nämlich auf einen Jodüberschuss hindeuten.

 

Oberstes Bild: © Sunny Forest – Shutterstock.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

[xcatlist name="beitrag" numberposts=24 thumbnail=yes]