Wird die neue Apple-Uhr iWatch "Swiss Made"?

Alle Apple-Analysten und nicht zuletzt Steve Jobs sind sich einig, dass der Erfolg der Firma zu gleichen Anteilen auf Produktqualität und Design sowie auf innovativem Marketing liegt. Nun scheint Apple einen Coup landen zu wollen, der Jobs stolz gemacht hätte. Es geht um die neue Apple-Uhr iWatch, die zum Ende des Jahres 2014 auf den Markt kommen soll.

Denn soeben hat Apple einen führenden Manager des Luxusuhrenunternehmens TAG Heuer abgeworben. Anscheinend soll der ehemalige Kundendienstdirektor Patrick Pruniaux den Uhrenlaunch der Amerikaner nicht nur in echter Schweizer Manier vorbereiten, sondern die Uhr auch als „Swiss Made“ vermarkten helfen.

Apple selbst hat den Personalwechsel noch nicht kommentiert. Er scheint aber ein geglückter Deal nach einer Reihe erfolgloser Versuche zu sein, führende Angestellte von Schweizer Uhrenhäusern abzuwerben, wie mehrere Insider wissen wollen. Bestätigt wurde der Wechsel auch von Jean-Claude Biver, Spartenverantwortlicher „Uhren“ beim Luxusgüterkonzern LVMH. LVMH gehören neben TAG Heuer noch die Uhrenmarken Hublot und Zenith. Das Unternehmen hat also einschlägige Erfahrung im Einkaufen von Schweizer Uhrenkompetenz.

Apple jedoch versucht etwas völlig Neues: Die Verschmelzung der jahrhundertealten Schweizer Uhrenmacherkunst mit dem Image eines Tech-Konzerns, der sich selbst als die Speerspitze modernster digitaler Hard- und Software sieht. Ob diese Strategie auch beinhaltet, dass die Uhr teilweise in der Schweiz produziert werden soll, ist noch völlig ungewiss.

In einem sind sich alle Analysten einig: Wenn Apple nicht dieses Jahr mit der iWatch kommt, riskiert das Unternehmen seinen Ruf als Innovator und Marktführer. Denn schon jetzt ist der Markt recht gut besetzt – auch wenn es bei der Flut an Angeboten generell hinterfragbar bleibt, ob noch ein weiteres tragbares Digital-Device wirklich sozialverträglich ist. Dessen ungeachtet, sind Brands wie FitBit und Jawbone sehr erfolgreich. Google hat ebenfalls soeben veröffentlicht, dass sein Partner Motorola im Sommer eine eigene Smart-Watch auf den Markt bringen wird.

Ob Apples Antwort auf die Konkurrenz allerdings tatsächlich „iWatch“ wird heissen dürfen, ist alles andere als gesichert. Denn zuvor hat eventuell noch eine andere Schweizer Uhrenfirma ein Wörtchen mitzureden. Die Swatch Gruppe nämlich argumentiert, dass der Name „iWatch“ ihrem eigenen Markennamen „iSwatch“ zu ähnlich sei, um eingetragen werden zu können. Geklagt hat das Unternehmen bisher nicht, aber bei diversen Markenämtern Beschwerde eingelegt. Das hatte bereits praktische Konsequenzen für Apple: Island zum Beispiel verweigert dem amerikanischen Konzern eine Registrierung der Marke iWatch aufgrund von Verwechslungsgefahr.

 

Oberstes Bild: © Georgejmclittle – Shutterstock.com

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