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Schweiz: Hürden für ausländische Investoren und nachhaltige Geldanlagen im Fokus

24.07.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column width=“1/1″][vc_column_text]Obwohl die Anforderungen im Finanzwesen eminent gestiegen sind und auch die Schweizer Banken diesem Umstand quasi Tribut zollen müssen, gilt die Schweiz für Anleger immer noch als eine Art Finanzparadies. Allerdings haben sich im Zuge der Finanzkrise die Vorzeichen und die Bedingungen verändert. Nunmehr sind vor allem entsprechende Anlage-Alternativen zum Bankkonto sowie nachhaltige Geldanlagen in den Fokus gerückt. Zudem müssen sich Anleger, die keinen Wohnsitz in der Schweiz nachweisen können, mit massgeblichen Restriktionen auseinandersetzen.

Schweizer Finanzinstitute machen es ausländischen Anlegern schwerer als in früheren Zeiten

So bieten in der Schweiz zahlreiche Finanzinstitute respektive Finanzdienstleister, wie zum Beispiel die Postfinance, Anlegern ohne Schweizer Wohnsitz nunmehr lediglich einfache Spar- und Zahlungsverkehrskonten an; Wertpapierdepots werden in diesem Zusammenhang für diese Zielgruppe nicht mehr angeboten. Diese „neue“ Strategie beweist, dass die Angst der Schweizer Bank- bzw. Finanzinstitute mittlerweile ungemein gross ist, von Anlegern unversteuerte Vermögens- respektive Geldwerte gleichsam untergejubelt zu bekommen. Diesbezüglich leidvolle Erfahrungen mussten in der Vergangenheit schliesslich einige Institute in der Schweiz machen. Daher bleibt im Grunde nun nur noch das kostenlose Deposito-Konto, das allerdings als einfaches Sparkonto kaum mehr als 0,5 % Rendite im Jahr abwirft.

Einstiegshürden in Bezug auf Wertpapier-Depots sind massgeblich gestiegen 

Um ein Wertpapier-Depot zu eröffnen, haben andere Schweizer Banken noch heftigere Hürden in Bezug auf die Voraussetzungen integriert. Wer als Neukunde zum Beispiel aus Deutschland kommt, muss bei der USB als grösster Schweizer Bank 25.000 Franken (ca. 20.800 Euro) als Minimum anlegen, um überhaupt ein Depot zugewiesen zu bekommen. Und nicht nur das: Zusätzlich zur „normalen“ jährlichen Depotgebühr (0,25 %) verlangt das Institut eine sogenannte“Crossborder-Gebühr“, die insgesamt 30 Franken pro Monat beträgt. Nur wer eine Anlagesumme, die höher als 50.000 Franken ist, in das Depot einbringt, wird von Gebühren dieser Art befreit. Zu beachten ist hierbei, dass es in dieser Preisliga nahezu grundsätzlich keine umfassende Wertpapierberatung der Schweizer Institute gibt.

Demgegenüber wird bei der Züricher Kantonalbank (ZKB) von deutschen bzw. ausländischen Anlegern sogar eine Mindestanlage von 100.000 Euro gefordert. Zudem müssen zum Beispiel Neukunden aus Deutschland in einem persönlichen Vorstellungsgespräch versichern, dass das von ihnen angelegte Geld auch korrekt versteuert wurde. Keine Frage, Uli Hoeneß lässt hier grüssen. Ausserordentlicher Beliebtheit erfreuen sich zudem auch Schliessfächer. Dieser Trend geht sogar so weit, dass zwischenzeitlich bei zahlreichen Schweizer Banken die Safes voll belegt sind. Allerdings werden auch hier von den Banken, wie zum Beispiel der Züricher Kantonalbank, Mindestanlagesummen von rund 100.000 Euro verlangt. Mitunter bieten die Schweizer Banken diesbezüglich Schliessfächer in insgesamt 37 verschiedenen Grössen.[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]

Schweizer Unternehmen geniessen einen guten Ruf bei Analysten und Investoren. (Bild: Andrey_Popov / Shutterstock.com)

Schweizer Unternehmen geniessen einen guten Ruf bei Analysten und Investoren. (Bild: Andrey_Popov / Shutterstock.com)

[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Schweizer Unternehmen geniessen einen guten Ruf bei Analysten und Investoren

Zur Diversifizierung im Depot tragen Aktien von Schweizer Unternehmen bei. Gerade da sich die Schweizer Wirtschaft im internationalen Vergleich recht wacker hält, empfehlen entsprechende Analysten bzw. Experten der Swiss Life, eine Übergewichtung der Schweizer Aktienquote zu generieren. Obwohl auch der Schweizer Markt zumindest in einigen Teilbereichen immer noch von den Erschütterungen im Zuge der Euro-Krise erfasst wird, werden die Schweizer Grosskonzerne vergleichsweise gut bewertet.

Dabei präsentieren sich vor allem renommierte Unternehmen, wie zum Beispiel der Branchen-Riese Nestlé oder auch das Industrieunternehmen Georg Fischer, als wahre Lieblinge der Analysten. Auch Anleihen von den als sicher geltenden Schweizer Unternehmen sind bei aus- und auch inländischen Investoren äusserst gefragt. Allerdings hat die Sicherheit diesbezüglich auch ihren Preis, da oftmals nur wenig Rendite geboten wird.

Schweiz: Nachhaltige Anlagen rentieren sich oftmals besser als traditionelle Fonds

Auf Wachstumskurs befindet sich aber auch der Schweizer Markt für nachhaltige Geldanlagen. Anlagen dieser Art sind sowohl für das eigene Portemonnaie als auch für Gesellschaft und Umfeld durchaus vorteilhaft. Diesbezüglich werden nachhaltige Anlageprodukte von einer so bezeichneten Hebelwirkung der Finanzmärkte positiv beeinflusst. Hier fliessen entsprechend angelegte Gelder auf dem Schweizer Finanzmarkt in börsennotierte Unternehmen, die zu den Branchenführern in Bezug auf eine effiziente Umwelt- und Sozialperformance gehören.

Im Vergleich zu herkömmlichen respektive traditionellen Anlagen bieten sie einerseits eine mindestens ebenso grosse Rendite, zum anderen aber auch gleichzeitig einen Mehrwert für Gesellschaft und vor allem Umwelt. Eine entsprechende Untersuchung hat offenbart, dass sich ökologische und soziale Fonds in der Schweiz im Durchschnitt weitaus besser rentieren als Fonds konventioneller Art. Zudem weisen sie in der Regel ein geringeres Risiko auf.

In der Schweiz besteht gerade für nachhaltige Geldanlagen eine zunehmend wachsende Zahl an Angeboten rund um Obligationenfonds, Aktienfonds oder auch gemischte Fonds. Sämtliche renommierte Finanzinstitute der Schweiz haben entsprechende Anlagegefässe in ihr Portfolio integriert. Auch im Hinblick auf nachhaltige Vorsorge- und Sparkonten besteht in der Schweiz ein beträchtliches Wachstumspotenzial. Noch führen Märkte dieser Art in der Schweiz aber noch ein Nischendasein. Noch scheinen die Möglichkeiten, die nachhaltige Anlagen offenbaren, nicht bei allen Schweizern respektive bei den entsprechenden Anbietern genügend bekannt zu sein.

 

Oberstes Bild: © nito – Shutterstock.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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