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Krankenkasse übernimmt ab sofort intensive Hautkrebsfürsorge

28.08.2014 |  Von  |  Publi-Artikel

Die gesetzlichen Schweizer Krankenkassen übernehmen fortan die Kosten für ein regelmässig durchgeführtes Screening-Programm zur Früherkennung von Hautkrebs.

Alle über 35-jährigen Versicherten können sich nun alle zwei Jahre auf Hautkrebs untersuchen lassen. Diese neue Vorsorgeuntersuchung soll zu einer Bekämpfung der explodierenden Hautkrebsfälle beitragen.

Europaweit steigen Hautkrebsfälle signifikant an

In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der an Hautkrebs Erkrankten in Europa nahezu verdoppelt. Damit gehört Hautkrebs heute zu den häufigsten Tumorarten. Bei einem Grossteil der Erkrankungen handelt es sich um den weniger gefährlichen und gut behandelbaren weissen Hautkrebs. Etwa 8 % der Betroffenen leiden jedoch unter dem höchst gefährlichen schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom. In der Schweiz erkranken jährlich 2100 Menschen neu an dieser Krebsform. Da das maligne Melanom häufig zu spät erkannt wird und sehr aggressiv ist, liegt die Sterberate bei 12 bis 15 %. Daher sollen künftig die Vorsorgeuntersuchungen von der Krankenkasse bezahlt werden. In Deutschland wird dieses Screening zur Früherkennung von Hautkrebs bereits seit 2008 durchgeführt, mit grossen Erfolgen.


Krankenkasse übernimmt regelmässige Hautkrebsprävention. (Bild: © DOC RABE Media - Fotolia.com)

Hautkrebsprävention: Krankenkasse trägt Kosten. (Bild: © DOC RABE Media – Fotolia.com)


Vorsorgeuntersuchung ab 35 Jahren – Krankenkasse übernimmt Kosten

Über 35-jährige Versicherte können zukünftig alle zwei Jahre eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen. Manch eine Krankenkasse übernimmt die Kosten für diese Untersuchung bereits für jüngere Menschen. Dies ist auch durchaus sinnvoll, denn wissenschaftliche Ergebnisse zeigen, dass Hautkrebs völlig unabhängig vom Alter auftreten kann. Bei einem Drittel der Fälle sind die Patienten deutlich jünger als 50 Jahre.

Ablauf der Vorsorge-Untersuchung

Beim Hautkrebs-Screening wird die gesamte Haut des Körpers untersucht, ebenso alle Schleimhäute. Für einzelne Bereiche wird dazu eine Lupe verwendet. Dabei wird die Untersuchung nicht nur von Dermatologen durchgeführt, auch speziell geschulte Allgemeinmediziner und Internisten können diese Untersuchung vornehmen. Besteht jedoch der Verdacht auf Hautkrebs, so wird die weitere Begutachtung und Diagnosestellung von einem Dermatologen übernommen. Hierzu werden Gewebeproben entnommen und untersucht.

Die Vorsorge-Untersuchung ist völlig schmerzfrei und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Sie ist jedoch ein wichtiger Schritt, um Hautkrebs früh zu erkennen und zu behandeln und somit die Sterblichkeitsrate beim malignen Melanom deutlich zu senken.

Massnahmen über Vorsorgeuntersuchung hinaus

Eine grosse Gefahr für Hautkrebserkrankungen ist nach Meinung von Experten der Besuch eines Solariums. Je häufiger eine Sonnenbank aufgesucht wird, desto höher ist das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Auch ein Zusammenhang zwischen dem Humanen Papilloma-Virus (HPV) und weissem Hautkrebs wird derzeit untersucht. Daher sollten insbesondere HPV-Infizierte die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Darüber hinaus gelten natürlich die altbekannten Vorsichtsmassnahmen hinsichtlich übermässigen Sonnenbadens.

 

Oberstes Bild: © Alexander Raths – Fotolia.com