Der Konsumindikator sinkt: Welche Folgen können die Verbraucher erwarten?
von Sascha Bauer
Der Konsumindikator ist in letzter Zeit in der Schweiz gesunken. Der Wert spiegelt die Kauffreude der Schweizer wider und wird daher als Kennzahl für die Entwicklung des Privatkonsums betrachtet. Er berechnet sich aus verschiedenen Bereichen und deckt somit alle wichtigen Faktoren ab.
Der UBS-Konsumindikator hat sich von seinem Höchststand abgewendet und ist im Juli 2014 wieder auf 1,66 Punkte gesunken. Der Rückgang um 0,41 Punkte ist ein deutliches Zeichen und beruht auf verschiedenen Faktoren. Es stellt sich die Frage, welche Gründe es für diese Kehrwende gibt und ob die Verbraucher davon profitieren können.
Die Berechnung des Konsumindikators
Das Ziel des Indikators ist es, den Privatkonsum darzustellen. Hierfür werden fünf verschiedene Datenmengen verwendet: die Neuzulassungen an Fahrzeugen, die Geschäftslage im Detailhandel, der Konsumentenstimmungsindex, die Kreditkartenumsätze und die Hotelübernachtungen von Inländern.
Die Gründe für den Rückgang des Indikators
Nach Aussage von Experten sind mehrere Bereiche für den Rückgang verantwortlich, es wurden Abnahmen in vier der fünf Kategorien beobachtet. Da die Immatrikulationszahlen von Neuwagen im Juli gestiegen sind, wurde ein noch drastischerer Abfall vermieden. Die Konsumentenstimmung hingegen ist schlechter ausgefallen, liegt aber immer noch über dem langjährigen Durchschnitt.
Die Gründe für die Abflachung werden in der Einschätzung der einzelnen Haushalte gesehen. Viele Verbraucher sind sich über die zukünftige Entwicklung der Gehälter unsicher und warten daher mit grösseren Käufen ab. Andere Konsumenten rechnen mit einer Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt, daher nutzen sie den Zeitpunkt zum Kauf preisintensiver Güter wie Neuwagen. Dadurch entstehen die widersprüchlichen Entwicklungen bei den Subindikatoren.
Ein grosser Rückgang wurde im Detailhandel beobachtet; hier ist der erhobene Index von 19 auf 10 gesunken. Dies ist allerdings nicht verwunderlich, da in den letzten Monaten ein starker Aufwärtstrend beobachtet wurde, welcher nun beendet zu sein scheint.
Die Auswirkungen für die Konsumenten
Parallel zum Konsumentenindex wurde ein Rückgang beim Preisindex festgestellt. Je schlechter die Kauflaune der Verbraucher ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit von Preissenkungen. Zwar wurde im Juli bisher erst ein Rückgang 99,4 auf 99,0 errechnet, in den Monaten zuvor fanden allerdings Steigerungen statt. Im Neuwagenbereich werden die Preise konstant bleiben, in anderen Branchen können die Verbraucher auf Senkungen hoffen.
Die durchschnittliche Inflation liegt in diesem Jahr bei 0,04 %, allerdings kommt es immer auf die einzelnen Branchen an. Wer einen Kauf plant, seien es Immobilien oder Neuwagen, muss die Preise gut vergleichen, vielfach kann auf Preissenkungen gehofft werden.