Tipps zum richtigen Heizen mit Holz

Gerade in den Schweizer Tälern ist der Hausbrand neben dem Verkehr und der Industrie eine der Hauptursachen für die hohe Belastung unserer Atemluft. Falsch angeheizte und alte Holzöfen verschlechtern unsere Luftqualität zusätzlich. Erfahren Sie hier einige Tipps für eine schadstoffarme Verbrennung in händisch beschickten Holzöfen!

Besonders im Winter kommt es in den Alpentälern häufig zu Inversionswetterlagen mit wenig Luftaustausch. Dabei reichert sich die Luft mit Schadstoffen an. Speziell kleinere Feinstaubteilchen bedeuten für Kinder und ältere Menschen eine nicht zu vernachlässigende Belastung. Sie werden nämlich von den oberen Atemwegen nicht herausgefiltert und dringen tief in die Lunge ein. Die Folgen sind Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Eine Anleitung für richtiges Anheizen

Für eine schadstoffarme Verbrennung sollte in Holzöfen so schnell wie möglich eine hohe Temperatur erreicht werden. Nachdem der Ofenraum von der Asche gesäubert wurde, sind Luft- und Drosselklappen ganz zu öffnen. Dann ist das Holz locker in den Brennraum zu schichten. Die Anzündhilfe – vorzugsweise in Wachs getränkte Holzwolle – wird auf den Brennholzstapel gelegt, darüber werden zusätzlich Holzspäne platziert.

Wichtig: Der Stapel muss von oben angezündet werden. Das erscheint zwar ungewöhnlich, minimiert aber den Schadstoffausstoss wesentlich. Durch eine ausreichende Luftzufuhr werden rasch helle und hohe Flammen erzeugt. Ein kraftvolles Feuer ist nicht nur romantisch, sondern garantiert auch einen guten Abbrand. Erst wenn sich ein schöner Glutstock gebildet hat, kann die Luftzufuhr gedrosselt werden.

Welches Brennholz soll verwendet werden?

Entscheidend für einen optimalen Wärmegewinn sind der Wassergehalt, die Grösse und die verwendete Holzart der Scheite. Für die Verbrennung ist ein Wassergehalt von 15 bis 20 % ideal. Diesen erreicht man nach einer durchschnittlichen Trockenlagerung von etwa zwei Jahren. Auch die Grösse der Scheite beeinflusst die Verbrennung. Für Einzel- und Kachelöfen sind Längen von 25 bis 33 Zentimetern empfehlenswert.

Die häufigsten Brennholzarten in der Schweiz sind Buche, Fichte und Tanne. Harthölzer wie Buche haben einen extrem hohen Heizwert und eignen sich besonders für Kachelöfen. Weichhölzer wie Fichte oder Tanne brennen rascher ab, sind dafür aber günstiger und trocknen schneller. Achten Sie darauf, nur unbehandeltes Brennholz zu verwenden. Behandeltes Holz enthält nämlich Giftstoffe, verschmutzt damit die Umwelt und beschädigt Ofen und Kamin durch Schlackerückstände.

Tipp

Eine regelmässige Wartung und Kontrolle des Ofens zahlt sich aus, weil damit der Wärmeertrag erhöht wird. Alte Einzelöfen sind Holzfresser, verursachen hohe Feinstaubemissionen und sollten deshalb ausgetauscht werden.

Nach der Wasserkraft bietet Holz die wichtigste erneuerbare Energie in der Schweiz. Sie ist klimafreundlich und in unserem Land reichlich vorhanden. Achten wir also umso mehr darauf, durch falsches Heizen unsere Luft nicht zusätzlich zu belasten.

 

Oberstes Bild: © XXLPhoto – Shutterstock.com

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