Hochbegabung - Gabe oder Last und wie geht man damit um?

Hochbegabungen bei Kindern werden nicht immer frühzeitig erkannt und dadurch kann es zu Problemen kommen, die sich leicht vermeiden lassen würden. Wird die Hochbegabung eines Kindes nicht oder erst spät erkannt, ist es sogar möglich, dass die schulischen Leistungen eines möglichen „Wunderkindes“ eher unterdurchschnittlich angesiedelt sind. Doch wie erkennen Eltern die mögliche Hochbegabung des eigenen Kindes? Und wie geht man mit ihr um?

Hochbegabung ist nicht gleich Hochbegabung, denn die Fähigkeiten des Kindes können in den unterschiedlichsten Bereichen liegen. Manche Hochbegabung liegt im musikalischen oder im mathematischen Sektor, bei den Sprachen oder auch im sportlichen Bereich. Und es gibt Kinder, bei denen die Begabung auf mehrere Areale erstreckt.

Hochbegabung ist nicht immer unproblematisch

Kinder, bei denen eine Hochbegabung vorliegt, sind in der Regel den gleichaltrigen Kindern in einigen oder gar allen Bereichen voraus. Das führt sehr schnell dazu, dass dieses Kind sich langweilt und gerade mit den Gleichaltrigen wenig bis nichts anzufangen weiss. Das Interesse bewegt sich in Regionen, welche vom erwachsenen Umfeld des Kindes als „altersunangemessen“ angesehen und dadurch möglicherweise sogar unterdrückt wird. Spiele mit Kindern der gleichen Altersstufe – zum Beispiel der Spass auf einer Hüpfburg – werden vom hochbegabten Kind nicht gerne gespielt, da es nicht nachvollziehen kann, wo gerade da der Spassfaktor liegen soll. Ist dies der Fall, besteht die massive Gefahr der Ausgrenzung, des Aussenseitertums. Um die gewünschte Anerkennung zu erfahren, werden ersatzweise andere Rollen belegt: Klassen-Clown, Störenfried, Aufrührer gegenüber Lehrern. Oder das Kind zieht sich, unterfordert wie es ist, vollkommen zurück, denn es sieht sich als unverstanden an. Darum ist es wichtig, mögliche Hochbegabungen schnellstmöglich zu erkennen und dementsprechend auch zu handeln.

Doch auch wenn ein Kind intellektuell weit voraus ist, so darf nie vergessen werden, dass emotional auch Hochbegabte im Regelfall ihrem Alter entsprechen. Hier klafft die Lücke zwischen intellektueller und emotionaler Entwicklung, die zu Problemen führen kann. Wer als Eltern bemerkt, dass sein Kind in einigen Bereichen auffällig wird, der sollte sich professionellen Rat beim Kinderpsychologen holen, denn dort ist man in der Lage, eine Hochbegabung schnell zu erkennen. Steht die Begabung fest, gilt es, schon das Kleinkind angemessen zu fördern und es trotzdem Kind sein zu lassen. Ein Kind mit speziellen Anforderungen und Bedürfnissen an Herausforderungen, die man dem Kind zur Verfügung stellt. Und bei aller Hochbegabung sollte nie vergessen werden, dass ein Kind mit unglaublichen Stärken sowie Talenten auch das Recht auf Schwächen haben muss. Wichtig für die Eltern ist das Wissen und Erkennen: Die Hochbegabung des eigenen Kindes bedeutet auch für Eltern einen Lernprozess einzugehen.

 

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