Fleischlos leben? 5 Gründe für ein vegetarisches Dasein

9 % der Schweizer Bevölkerung leben laut der Organisation Swiss Union for Vegetarianism vegetarisch. Das fleischlose Leben ist also schon lange kein vereinzeltes Phänomen mehr und durchaus eine Überlegung wert. Hier können Zweifler sich ein Bild machen und fünf gute Gründe für ein vegetarisches Leben nachlesen.

  1. Leckere vegetarische Gerichte

Fleischliebhaber behaupten oft, dass es langweilig und einseitig sei, immer nur Grünzeug zu essen. Hierbei handelt es sich um eine Fehleinschätzung – das beweisen schon die zahlreichen vegetarischen Restaurants in der Schweiz, wie zum Beispiel in Bern oder Zürich. Die Möglichkeiten aus Gemüse, Obst, Käse und anderen Produkten leckere Mahlzeiten zu kreieren sind fast unbegrenzt. Zwei davon als Appetizer:

Vegetarisch gefüllte Paprika. Zutaten: 3 Paprika (orange, gelb, grün), Frühlingszwiebeln, 250g frische Champignons, Gouda, körniger Frischkäse, 250g Tomaten, Reis, ½ Liter Gemüsebrühe, Pfeffer, Salz, Knoblauch, Zitronenabrieb.

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Die Paprika halbieren und die Kerne entfernen. Die Schiffchen in einer Auflaufform in den Ofen stellen. Reis kochen. Die Frühlingszwiebeln, Tomaten, Champignons und der Knoblauch werden für die Füllung in Würfel geschnitten. In etwas Olivenöl die Zwiebeln glasig dünsten, dann die Champignons und den Knoblauch hinzufügen.

Nach dem Rösten dieser drei Zutaten die Tomaten und den Zitronenabrieb hinzugeben und alles köcheln lassen, bis der Tomatensaft fast verschwunden ist. Das Ganze mit der Gemüsebrühe ablöschen, den Frischkäse beigeben und die Masse zum Kochen bringen. Diese Füllung wird anschliessend mit dem Reis vermischt, alles mit Salz und Pfeffer abschmeckt und dann auf den Paprika verteilt. Nachdem der Gouda darüber gestreut wurde, für 15 Minuten im Ofen garen.

Frischer vegetarischer Salat. Zutaten: 3 grüne Äpfel (Granny Smith o.ä.), 2 Köpfe Römersalat, 100g Walnüsse, 100g gehobelter Parmesan, 6 EL Olivenöl, 3 EL Himbeeressig, Pfeffer, Salz.

Den Salat waschen, den Strunk entfernen und den Rest in Streifen schneiden. Die Äpfel nach dem Entfernen des Gehäuses würfeln. In einer Pfanne mithilfe von etwas Öl die Walnüsse anrösten, dann abkühlen lassen. Die Nüsse zusammen mit dem Salat und den Äpfeln in eine grosse Schüssel geben, den Parmesan und den Himbeeressig hinzufügen. Mit Öl und Gewürzen abschmecken. Dazu knuspriges Chiabatta-Brot servieren.

Vegetarier können auch gut auf selbst zubereitete Smoothies wie zum Beispiel Getränke aus Erdbeeren und Bananen zurückgreifen.


Die Möglichkeiten leckere Mahlzeiten zu kreieren sind fast unbegrenzt. (Bild: © leonori – shutterstock.com)

  1. Gesundheit und Figur

Vegetarier sind selbstverständlich nicht automatisch gesund, schlank und fit, denn auch sie können viele kalorienreiche Süssigkeiten essen, aber oft bringt Vegetarismus auch eine ausgewogene Ernährung mit sich. Die meisten Vegetarier achten auf sich und das bringt auch ein gewisses Mass an sportlicher Betätigung mit sich. Durch Fleischlosigkeit nehmen sie weniger Cholesterin und Fett zu sich, sodass sie seltener unter den Volkskrankheiten wie Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Problemen leiden. Ausserdem nehmen sie keine Produkte der Massentierhaltung zu sich, die eventuell mit Antibiotika versetzt sind. Wer sich für ein vegetarisches Leben entscheidet, macht also auch einen Schritt in Richtung körperlicher Fitness, Fettreduktion, Gewichtsabnahme, also hin zu einem gesünderen Lebenswandel.

Nicht zu unterschätzen sind allerdings die Mangelerscheinungen, die mit vegetarischem Leben einhergehen können. Müdigkeit, geringe körperliche Belastbarkeit, Zink- und Eisenmangel können etwa auftreten. Daher muss man darauf achten, dass Inhaltsstoffe im Essen enthalten sind, die normalerweise durch Fleischgenuss in den Organismus gelangen. Nüsse, Hülsenfrüchte oder Eier liefern notwendige Eiweisse, Getreide und Reis versorgen mit Zink, Eisen und Magnesium.

  1. Der Massentierhaltung entgegengesetzt

Hinter der Entscheidung, vegetarisch zu leben, stehen oft auch ethische Gründe. Zahlreiche Tiere werden in engen Ställen oder sogar Käfigen gehalten, haben in ihrem Leben noch kein grünes Blatt gesehen und artgerechtes Leben ist ihnen fremd. Wie bereits erwähnt, kommen hier oft Medikamente zum Einsatz, um die Krankheiten unter den Tieren gering zu halten. Diese Mittel gelangen so auf unseren Teller.

  1. Globalen Umweltproblemen entgegen

Vegetarische Ernährung kann zum Umweltschutz beitragen. Durch Massentierhaltung werden Treibhausgase erzeugt, die einer der Auslöser für die gobale Erwärmung sind und eine Menge Wasser wird dafür benötigt, wie zum Beispiel bei der Herstellung des Futters. Die unsachgemässe Lagerung von Gülle kann zu Wasserverschmutzungen führen. In Lateinamerika werden ganze Wälder gerodet, nur um Futter für die europäische Massentierhaltung anzubauen.

  1. Hilfe für die ärmeren Erdteile

Viele Menschen in der Dritten Welt leiden an Hunger – auch das ist teilweise auf die Massentierhaltung der westlichen Welt zurückzuführen. Oft werden Futtermittel in Drittweltländern angebaut und dann in die westliche Hemisphäre transportiert. So fehlt in diesen Ländern dann der Platz dafür, eigene Pflanzen anzubauen.

Vegetarismus hat also viele Vorteile, die bei nährer Betrachtung augescheinlich werden. Rezepte für vegetarische Gerichte sind nicht nur in Kochbüchern, sondern heutzutage auch im Internet verfügbar und die Ernährung muss durch eine solche Entscheidung weder einseitig noch langweilig werden. Wer seinen Horizont erweitert und sich mit einzelnen Lebensmitteln beschäftigt, kann durch die bewusstere Ernährung ein gesünderes Leben führen. Ethik, Gesundheit und Vielfalt sind gute Gründe für die Hinwendung zu einem Leben ohne Fleisch.

 

Oberstes Bild: © A and N photography – shutterstock.com

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