DE | FR | IT

Swatch Sistem 51 – eine einzigartige und erschwingliche mechanische Uhr

21.11.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Swatch-Uhren, das ist sowohl Schweizer Tradition als auch Schweizer Innovation. Swatch-Uhren sind Inbegriff der hohen Schweizer Produktionsstandards und der „Swissness“ überhaupt. In letzter Zeit allerdings war weniger von Swatch-Uhren zu hören als vielmehr von der neuen Apple Watch. Das sollte aber weder Swatch selbst noch Swatch-Fans beunruhigen, denn dieses neue Produkt dürfte das Marktsegment ausbauen und damit sichern – auch für Swatch. Branchenkenner sind sogar überzeugt, dass die neue Sistem 51 die Herzen der Kunden im Nu erobern wird.

Das Besondere an dieser neuen Uhr: Sistem 51 ist eine mechanische Uhr zu einem Preis, der bisher für mechanische Uhren als undenkbar galt. Gerade mal um die 150 Euro sind dafür fällig. Wohlgemerkt: für eine mechanische Uhr aus Schweizer Produktion!

Reduktion auf 51 Einzelteile

Swatch hat in die Entwicklung dieses völlig neuartigen Produkts grossen Aufwand gesteckt. Der Ehrgeiz war, mit so wenig Teilen wie möglich auszukommen. 51 sind es geworden; herkömmliche mechanische Uhren haben rund doppelt so viele. 51 Teile – so viele enthielt auch die erste Swatch aus den 1980er Jahren – die weltweit erste Kunststoffuhr –, die damals die Welt der Uhren revolutionierte. Heute revolutioniert der Innovator Swatch den Markt der mechanischen Uhren.

Wie damals könnte das Unternehmen, das ausser auf neuartige Produkttechnik und eine ausgeklügelte Produktion setzt, mit Sisten 51 die gesamte Schweizer Uhrenindustrie umkrempeln. Swatch hat sich seine Neuentwicklung allerdings auch einiges Kosten lassen: Nicht nur, dass die Produktion der Swatch-Kunststoffuhren – die Klassiker des Unternehmens – zurückgestellt wurde (was zwangsläufig zu Lieferengpässen und damit zu Einnahmeausfällen führte). Auch die Investitionskosten in die Sistem 51 sind gewaltig: Sie betrugen rund 80 Millionen Schweizer Franken. Bleibt nur zu hoffen, dass sie sich langfristig auch rechnen.

Die Branche reagiert verhalten, die Fachpresse jubelt

Ihren ersten grossen Auftritt hatte die Sistem51 bereits auf der „Baselworld“ 2013; der weltweit wichtigsten Messe für Uhren und Schmuck, die jährlich in Basel stattfindet. Die Branche zeigte damals keine Reaktion; ganz grosses Lob und unverhohlene Anerkennung allerdings kam jedoch aus der Fachpresse, die sich sehr beeindruckt zeigte.

Dass die Konkurrenz so teilnahmslos blieb, liegt nach Meinung von Experten wie René Weber (Züricher Privatbank Vontobel), daran, dass sich alle Aufmerksamkeit auf die erwartete Apple Watch richtete. Wann auch immer Apple sich einem neuen Produkt widmet, herrscht in den einschlägigen Kreisen Spannung. Einen weiteren Grund allerdings sieht er darin, dass kein anderer Uhrenhersteller ernsthaft im Stande sei, ein Konkurrenzprodukt zu konstruieren und in diesen schwierigen Markt kostendeckend einzuführen. Für sie wären die nötigen Investitionen eine viel zu hohe Hürde.

Nick Hayek jedoch gibt sich mehr als zufrieden mit der Nachfrage nach der Sistem 51. Sie sei riesig, liess er verlauten. Und das, obwohl ihr neuartiges Design wohl nicht jedermanns Sache sei und durchaus polarisiere. Anders ihre Technik: Sie überzeugte von Anfang an. René Weber sieht Swatch mit der Sistem 51 ein neues Marktsegment erschliessen, das von keinem Konkurrenten auf die Schnelle wird strittig gemacht werden können, zumal die neuen Kunststoffuhren dem Markt der mechanischen Uhren insgesamt einiges Wasser abgraben werden.[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]

Swatch Sistem 51, die mechanische Uhr für 150 Schweizer Franken erschliesst Swatch ein neues Marktsegment. (Bild: Daniel Wiedemann / Shutterstock.com)

Swatch Sistem 51, die mechanische Uhr für 150 Schweizer Franken erschliesst Swatch ein neues Marktsegment. (Bild: Daniel Wiedemann / Shutterstock.com)

[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Dass sie mit ihrem Kampfpreis von rund 150 Euro bei Kunden die Hemmschwelle für den Kauf einer mechanischen Uhr drastisch senkt, wird sowohl neue Käuferschichten generieren als auch alte zum Umsteigen bewegen. Von Sammlern ganz abgesehen. Immerhin geht es um Uhren „Made in Switzerland“! Das Niedrigpreissegment der mechanischen Uhren bediente bisher der Traditionshersteller Tissot, der mittlerweile auch zur Swatch Group gehört; sein Einstiegspreis liegt aber noch deutlich über dem der Sistem 51.

China als Wachstumsmotor

Ein schier unüberschaubares Käuferpotenzial sieht Experte Weber in China, wo zwar ebenfalls preisgünstige mechanische Uhren produziert werden, nicht aber die Schweizer Qualität erreicht wird. So erzielen Schweizer Hersteller wie eben Tissot, aber auch Longines schon jetzt dort ganz aussergewöhnliche Wachstumsraten. Mit der Sistem 51 dürfte weiterer Bedarf geweckt werden und so das Segment auf dem chinesischen Markt erheblich ausweiten. Da eine direkte Konkurrenz mittelfristig nicht absehbar sei, so Weber, könne Swatch auch eine erfolgversprechende Marge erzielen; die hohen Investitionskosten sollten sich also auf längere Sicht problemlos amortisieren. Kritisch betrachtet er allenfalls das Design mit seinen ungewöhnlichen Zifferblättern. Hat sich das Design jedoch erst einmal durchgesetzt – und Swatch hat in Sachen Design bekanntermassen Durchsetzungsvermögen –, dann steht dem Erfolg der Sistem 51 überhaupt nichts mehr im Wege.[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=-l1nx6J_LBM „][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Ganz so optimistisch sind die Aktionäre noch nicht. Der Kurs der Swatch-Aktie sank im Ablauf des letzten Jahres deutlich, um satte 24 Prozent. Die Kursgewinne der Jahre 2012 (31 Prozent) und 2013 (28 Prozent) sind damit erst einmal ausser Reichweite. Doch Börsenspezialisten führen das weniger auf die hohen Investitionskosten zurück als auf Belastungen, die aus den Erwartungen in Bezug auf die Apple Watch resultieren; schliesslich hatte beispielsweise auch der Genfer Uhrenhersteller Richemont, wichtigster Konkurrent der Firma Swatch, Aktienkursverluste von immerhin zehn Prozent zu verkraften. Ausserdem beeinträchtigen Studentenunruhen in Hongkong die Börsenkurse der Schweizer Uhrenproduktionen. Schliesslich ist die Sonderwirtschaftzone Hongkong ihr weitaus bedeutendster Markt: Ganze 19 Prozent ihrer Exporte gehen dorthin.

 

Oberstes Bild: © Yuri Kravchenko – Shutterstock.com[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

[xcatlist name="beitrag" numberposts=24 thumbnail=yes]