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Defekte Haushaltsgeräte: Handelt es sich um Verschleiss mit System?

15.12.2014 |  Von  |  Beitrag

Wenn Elektrogeräte kurz nach dem Ablauf der Garantiezeit kaputtgehen, drängt sich immer häufiger der Verdacht auf, dass es sich dabei um eine sogenannte „geplante Obsoleszenz“ handelt. Dieser Begriff bezeichnet die gezielt herbeigeführte Abnutzung von Bauteilen oder des ganzen Produktes. Wie sieht es aber tatsächlich aus? Ist solch ein „Verschleiss mit System“wirklich an der Tagesordnung?

Der Vorwurf mancher Verbraucher an die Hersteller von Haushaltsgeräten lautet, absichtlich minderwertige Bauteile in die Apparate einzubauen und auf diese Weise „Sollbruchstellen“ zu erzeugen. Das ganze hat den baldigen Neukauf zum Ziel und bedeutet mehr Absatz für den Produzenten.

Achten Sie vor dem Kauf auf Schwachstellen

Soweit möglich, sollten Verbraucher das gewünschte Produkt vor dem Kauf auf seine denkbaren Schwachstellen hin überprüfen. Dazu benötigt man in der Regel eine gewisse Sachkenntnis, es hilft allerdings oft schon, sich auf seine Sinne zu verlassen. Zum Beispiel brechen Zahnräder aus zu dünnem Plastik sicherlich schneller als solche aus Metall, die ebenso hätten verbaut werden können. Ein von vornherein wackeliger Schlauchanschluss am Staubsauger lässt ahnen, dass bald Probleme auftreten. Deshalb sollten die Geräte bereits im Geschäft eingehend begutachtet werden.

Ein Unterscheidungskriterium ist oft der Preis: Billigprodukte verschleissen sehr häufig deutlich schneller als jene aus einem mittleren Preissegment. Andersherum sind aber die teuersten Artikel nicht auch zwangsläufig die haltbarsten. Hier wird nicht selten ein Aufschlag einzig und allein für den Markennamen erhoben.

Auskünfte von Testportalen einholen

Es empfiehlt sich, über Testportale im Internet oder durch Verbrauchermagazine zu Informationen zu gelangen. Anhand der Meinung anderer Kunden kann meist ein guter Eindruck über die Alltagstauglichkeit und Haltbarkeit des Artikels gewonnen werden. Wird in diesen Medien immer wieder über denselben Fehler geschrieben, liegt der Verdacht einer geplanten Obsoleszenz sehr nahe.

Die Einführung eines Prüfsiegels für getestete Produkte ohne geplante Obsoleszenz ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dieses HTV-Life-Prüfzeichen wird für Produkte vergeben, die garantiert frei von Sollbruchstellen sind. Mit dem Siegel werden ausschliesslich diese Artikel zertifiziert. Damit ist für Transparenz gesorgt.

Mitunter trügt der Schein

Auch wenn es nicht so scheint: Haushaltsgeräte halten im Allgemeinen deutlich länger, als viele Leute denken. Kühlschränke und Waschmaschinen haben beispielsweise eine durchschnittliche „Lebenserwartung“ von rund zehn Jahren. Kleingeräte können immerhin oft sechs bis acht Jahre vorweisen. Wenn nach dieser Zeit kleinere Störungen auftreten, bedeutet das noch lange nicht das endgültige Aus. Manchmal lassen sich die Probleme auf ganz einfache Weise lösen. Tipps hierzu findet man im Internet reichlich.

Wie lange ein Haushaltsgerät im Endeffekt tatsächlich hält, hängt nicht zuletzt von der Pflege ab. Wer das Flusensieb seiner Waschmaschine niemals reinigt oder seinen Mixer nach Gebrauch nur nachlässig säubert, muss sich über frühzeitige Ausfälle nicht wundern.

 

Oberstes Bild: © Alexei Novikov – shutterstock.com

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