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Auch Unternehmen sind nicht fehlerfrei

16.12.2014 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Der Mensch ist ein schöpferisches Wesen und jeder von uns hat seine eigene interpersonelle Struktur, durch die wir uns unterscheiden. Im Arbeitsalltag ist das nicht immer förderlich. Fehler entstehen oft aus der Unterschiedlichkeit von Auffassungen, Fähigkeiten, Erfahrungen, Vorkenntnissen, Fertigkeiten, Stimmungen, der Einwirkungen äusserlicher Faktoren und nicht zuletzt Charakteren.

Wer das so sieht, kann Fehler auch als eine Form der Auseinandersetzung von Menschen mit der Lebenswirklichkeit der jeweiligen Situation ansehen. Maschinen machen zwar keine Fehler, aber sie können nicht schöpferisch arbeiten – ein grundsätzlicher Unterschied zwischen Mensch und Maschine.

Entwicklungspotenzial durch Fehler

Fehler sind schlecht und zu vermeiden – so werden sie oft wahrgenommen. Die Unvollkommenheit des Menschen macht sich hier bemerkbar und wer will schon, dass man als unvollkommen gilt? Die Folge daraus ist, dass man Fehler vertuscht, verleugnet, auf andere abwälzt oder sie einfach aussitzt. Nur sehr wenige Menschen geben Fehler freiwillig zu, erkennen sie als ihre eigenen an und ziehen aus ihnen die nötigen Schlussfolgerungen.

Der Volksmund weiss: „Aus Fehlern wird man klug.“ Natürlich ist das eine vereinfachte Darstellung der Wirklichkeit, denn um das möglich zu machen, braucht man eine Kultur im Umgang mit Fehlern, die es erlaubt, dass man Fehler erkennt und sich dann darum kümmert, dass verschiedene Veränderungen eingeleitet werden, die die Lage verbessern. Wer also seine eigenen Fehler nicht einsieht, kann diese Veränderung nicht anstreben. So einfach und doch so kompliziert.

Hier wird deutlich, dass Fehler ein Entwicklungspotential bergen. Wenn es nie Probleme gibt, dann hat man auch keine Herausforderung für künftige Entwicklungen. Besteht eine adäquate Fehlerkultur, können Fehler zur Entwicklung beitragen. Eine solche Kultur kann nur da entstehen, wo man Fehler ohne Angst zugeben kann.

Es passiert nur sehr selten, dass ein schwerwiegender Fehler irreparable Folgen hat. Wenn das passiert, ist die Wirkung allerdings nachhaltig. Tragische Beispiele dafür wären ein Flugzeugabsturz oder eine Schiffshavarie wegen eines Fehlers des Piloten oder Kapitäns. Auch im Strassenverkehr können solche irreparablen Fehler auftreten, die Verletzte oder sogar Tote nach sich ziehen.

Im Vergleich dazu sind das falsche Auszeichnen von Produktpreisen oder kleinere Fehler in Verwaltung oder Produktion weniger dramatisch. Dann gilt: Je früher der Fehler erkannt wird, desto besser kann man darauf reagieren. Dann gehört auch eine Entschuldigung bei den von den Folgen Betroffenen zum Lernprozess dazu.

Durch Fehler in den Ruin

Mit nur einem Fehler kann man auch dann schwerwiegende Folgen hervorrufen, wenn man an Schnittstellen der Entscheidung in Unternehmen sitzt. Umsatzeinbussen, Vertrauensverlust, Totaluntergang des Unternehmens können die möglichen Folgen lauten. Das lässt den Schluss zu, dass es besonders an diesen Schnittstellen in Unternehmen gilt, ein gut funktionierendes Fehlererkennungssystem und -management zu etablieren. Wichtige Entscheidungen sollte man niemals übereilen und auch nicht alleine treffen. So lassen sich Fehleinschätzungen vermeiden und die Folgen nicht nur minimieren, sondern vielleicht sogar ausschliessen.[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]

Fehlerhafte Entscheidungen können Unternehmen in den Ruin treiben. (Bild: wavebreakmedia / Shutterstock.com)

Fehlerhafte Entscheidungen können Unternehmen in den Ruin treiben. (Bild: wavebreakmedia / Shutterstock.com)

[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Fehler sollten erlaubt sein

Da, wo in der Produktion oder auch in anderen Bereichen eine Null-Toleranz gegenüber Fehlern gefordert wird, werden Menschen zu Maschinen degradiert, die automatisch, immer nur sachbezogen und emotionslos eine Tätigkeit verrichten müssen. Der Alltag in jedem Unternehmen beweist, dass das nicht möglich ist, da es verschiedene Aufgaben, Entscheidungen und Veränderungen zu bewältigen gilt. Wo Menschen sind, werden eben auch Fehler gemacht.

Aus diesen Fehlern die richtigen Schlüsse zu ziehen und sie in der Zukunft zu umgehen – darauf kommt es an. Zweimal denselben Fehler zu machen, muss nicht sein. Deshalb müssen Fehlerquellen erkannt und für die Zukunft ausgeräumt werden. Es hilft, wenn man sie klar benennt und dann aus dem Weg räumt. So können Fehler auch Entwicklungspotenzial bergen.

An Orten, wo Fehler nicht toleriert werden, wird sich Angst breit machen. Gerade diese wiederum wird dazu führen, dass Fehler entstehen oder dass man Arbeiten nicht mehr eigenständig oder zu langsam ausführt. An solchen Orten wird der Mensch nur auf klare Anweisungen mit einer Rückversicherung handeln. Ein gutes Arbeitsklima für schöpferisches und produktives Arbeiten, wie es die heutige Wirtschaft verlangt, wird sich so nicht etablieren.

Wenn Fehler als menschlich und normal gelten, kann sich eine positive Fehlerkultur mit allen ihren Vorzügen etablieren, denn der anklagende Zeigefinger wird nicht mehr ausgestreckt und man kann sich zu Fehlern bekennen, die Wege zu Lösungen eröffnen. Eine Top Ten der meistgemachten Fehler kann dazu führen, dass man diese in der  Zukunft vermeidet. Die Überlegung, ob diese Fehler im System vorprogrammiert sind, kann dazu führen, dass die Quelle dafür ausgemerzt wird. Aber nur, wenn man angstfrei darüber sprechen kann und man nicht gleich um seinen Arbeitsplatz fürchten muss, kann sich eine solche Fehlerkultur entwickeln.

 

 

Oberstes Bild: © Sukiyaki – Shutterstock.com

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