Mythos Gold - wie sicher ist Gold als Vermögensanlage?

Sagenhaftes Gold. Um dieses Edelstahl ranken sich Märchen und Sagen, es spielt in Bibel und Thora eine Rolle. Wodurch kommt diese Faszination, was ist das Besondere am Gold? Und kann es heute als sichere Vermögensanlage dienen? Dem Mythos Gold sind wir mit diesem Artikel auf der Spur.

Was macht das Gold besonders?

In der Natur findet man Gold nur als reines und ungebundenes Element, darum nennt man es auch gediegen. Diese Eigenschaft ist auch der Grund, warum die Menschen Gold als eines der ersten Metalle nutzen konnten. Zum Einsatz kam es vor allem bei der Erzeugung oder Verzierung ritueller Gegenstände, weshalb es seit jeher für besondere Eigenschaften von Menschen oder Dingen steht. Wer kennt nicht die sprichwörtlichen „goldenen Hände“ oder das „goldige Lächeln“ einer Person.

Aber auch einen materiellen Wert hat Gold in vielen Kulturen. Es wird selbst als Zahlungsmittel eingesetzt oder in der Herstellung von Münzen verwendet. Aufgrund seiner Seltenheit stieg der Goldpreis beispielsweise im Mittelalter ins Unermessliche, eine Entwicklung, die erst mit der Entdeckung Amerikas und den Zugriff auf die dortigen Vorkommen gestoppt wurde.

Wie kein anderes Material steht Gold für die Wünsche der Menschen nach Reichtum und Glück. Immer wieder erlagen zahlreiche Menschen einem Goldrausch in Alaska, Australien oder Südamerika. Alles wurde für die Suche nach dem Edelstahl und die Hoffnung auf schnellen Reichtum aufgegeben. Noch heute findet man Gold in diesen Gebieten.

Gold heute

Lange sind die goldenen Zeiten noch nicht vorbei. Zwischen 1890 und 1914 galt im Weltfinanzsystem der Goldstandard. Dabei wurden für alle teilnehmenden Währungen ein fester Wechselkurs zur Feinunze Gold (31,1 Gramm) unveränderlich festgelegt, was auch die Relationen der Währungen untereinander festschrieb. Die Währungen wurden sozusagen in Gold aufgewogen. In Kalifornien galt der Goldstandard sogar bis 1971 und jeder konnte sich den Gegenwert seines Geldes in Gold auszahlen lassen (Der Schlusskurs lag bei 35 USD pro Feinunze Gold.) Für die meisten Länder endete der Goldstandard jedoch nach dem Zweiten Weltkrieg.

Heute dient ein grosser Teil des geförderten Goldes als Währungsreserve. Allein mehr als 7000 Tonnen und damit ca. ein Viertel der Weltvorräte hält die Federal Reserve Bank of New York. Wesentliche Einsatzgebiete des Edelmetalls sind die Schmuckherstellung oder der optische oder elektronische Gerätebau.



Ist Gold eine sichere Vermögensanlage?

Eine sichere Vermögensanlage hat die folgenden Eigenschaften:

  • Schutz vor Inflation
  • Sicherung einer gleichbleibenden und hohen Rendite
  • Schutz vor Wertverlust

Gold ist unter diesen Gesichtspunkten nicht als sichere Vermögensanlage zu sehen. Es werden keine Zinsen erwirtschaftet. Ebenso ist der Inflationsschutz nicht gegeben. Zudem unterliegt der Goldpreis erheblichen Schwankungen mit extremen Ausschlägen nach oben und unten. Dies macht Gold vielleicht für erfahrene Anleger in bestimmten Phasen interessant, führt aber für den Durchschnittsanleger zu enormen Risiken, insbesondere, wenn er auf sein Geld kurzfristig angewiesen ist. Als Vermögensanlage ist das Edelmetall daher nicht zuverlässig und geeignet, wenn der Anleger nicht mit erheblichen Mitteln und Erfahrungen ausgestattet ist.

Ist Gold dennoch wertvoll?

Auch wenn die oben vorgebrachten Einwände durchaus bekannt und relevant sind, gilt Gold nach wie vor als besonderes Vermögen. Goldschmuck ist ohne Zweifel ein Statussymbol und wird mit Reichtum assoziiert. Gold gilt sogar dann als edel, wenn es nur wegen seiner physikalischen Eigenschaften eingesetzt wird. Die meisten Menschen gehen noch immer davon aus, dass Gold wertvoll ist und über Jahre hinweg auch wertbeständig bleibt. Zu tief verwurzelt ist der Mythos Gold seit Anbeginn der Nutzung des Edelmetalls in der Kulturgeschichte der Menschheit, als dass diese alten Vorurteile schnell aufgehoben werden können.

 

Oberstes Bild: © ded pixto – Shutterstock.com

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