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Private Offenbarungen der Schönen, Mächtigen und Top-Verdiener liegen voll im Trend – mit Kalkül

24.01.2015 |  Von  |  Beitrag

[vc_row][vc_column width=“1/1″][vc_column_text]Es heisst, über Geld spricht man nicht – zumindest nicht so laut und nicht zu ausführlich. Bisweilen lässt sich der öffentliche Gehaltsscheck nicht vermeiden, und auch zu viel Geheimnistuerei um die Spitzensaläre der Top-Verdiener schaden dem Ruf. Moderner ist da diese Offenheit, die von Krankheiten über sexuelle Vorlieben bis hin zu einem schöngefärbten Familienleben vieles auf den Präsentierteller legt, was uns bisher verborgen blieb.

Solcher Trend zur Aufgeschlossenheit des Privaten, von Wirtschaftslenkern bis zu Stars und Sternchen funktioniert dabei nicht ganz ohne Kalkül. Es bedeutet, im Gespräch zu bleiben, eine gewisse Öffentlichkeit um sich herum und damit auch Vertrauen zu schaffen, oder Meldungen auszustreuen, die andere Entwicklungen dagegen unwichtig erscheinen lassen.

Letztlich werden auch die Spitzenverdiener als „normale Menschen“ hingestellt – man öffnet das Leben der Top-Manager – damit schliesst man Lücken, in die sonst Vermutungen, Gerüchte oder Verdächtigungen hinein gelangen könnten. Die neue Öffentlichkeit ist aus diesem Grund kein Zugeständnis an eine interessierte Gesellschaft, sondern genauer gesagt ein Schachzug im Kampf um die besten Markt- und Karrierepositionen.

Offenheit sichert Aufstiegschancen

Wer ganz gross rauskommen will, sei es in der Wirtschaft oder in den Medien, ist gut beraten, sich einer bestimmten Öffentlichkeit zu bedienen. Das wissen all die, welche ihre Karriere bisher erfolgreich und gut gemanagt und bis ins öffentliche Bewusstsein gerückt haben. Dass zu dieser Öffentlichkeit auch ein feines Mass an Offenheit gehört, weiss jeder PR-Manager und -Berater, der sein Handwerk beherrscht. Mutmassungen können genauso ausgeschlossen werden wie mediengerecht gestückelte Informationen, die mitunter nicht so ganz der Wahrheit entsprechen. Dabei sollte die Offenheit hinsichtlich gewisser Dinge weniger selektiv sein. Ein klares Wort an all diejenigen, die es wissen müssen oder wollen, ist definitiv besser als das häppchenweise Herausgeben persönlicher Aussagen, die immer wieder Anlass für anderweitige Interpretationen oder Vermutungen geben können.

Beispielsweise kann ein klares Bekennen zu einer schweren, aber mit guten Heilungschancen prognostizierten Krankheit besser sein, als darauf zu setzen, es die Öffentlichkeit stückweise erfahren zu lassen. Solange von der Erkrankung nicht die Entscheidungsfähigkeit angegriffen ist, sollte als cleverer Schachzug stets gezielt eine gewisse Öffentlichkeit hergestellt werden.

Auch bezüglich der sexuellen Orientierung von Menschen hat sich manches offene Wort als durchaus belebend fürs Geschäft erwiesen. Zum Beispiel bekannte sich Berlins Oberbürgermeister Klaus Wowereit recht früh zu seiner Homosexualität, und das war auch gut so. In der pluralistischen Gesellschaft hat er auf die Art allen möglicherweise später auftauchenden Schlagzeilen das Spektakuläre genommen und damit gleichzeitig eine Menge Vertrauen gewonnen. Und das hält bis heute an.

Fazit: Ein gutes Mass an Offenheit in jenen Dingen, die sich ohnehin nicht verleugnen lassen, kann durchaus für die Karriere förderlich sein. Bekannt ist auch der Fall, dass im Rahmen der Gehaltsverhandlung vor dem Anstellungsverhältnis gleich offen dargelegt wird, was der Bewerber zuvor konkret verdient hat und dass die Absicht besteht, zukünftig nicht weniger zu verdienen. Ein klares Wort an der richtigen Stelle! Von Beginn an werden so Missverständnisse und Unklarheiten ausgeschlossen. Der Bewerber hat es gut gemacht und ist mit einem deutlich höheren Gehalt gestartet, da sonst die Gefahr bestand, diesen hoch qualifizierten und erfahrenen Fachmann an ein anderes Unternehmen zu verlieren.[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]

Offenheit sichert Aufstiegschancen (Bild: Volt Collection / Shutterstock.com)

Offenheit sichert Aufstiegschancen (Bild: Volt Collection / Shutterstock.com)

[/vc_column_text][vc_separator color=“grey“][vc_column_text]Der Trend der Zeit

Ausgewählte Aspekte des Privatlebens ins öffentliche Bewusstsein zu stellen, ist wohl eine Tendenz unserer Zeit. Immer mehr Stars und Sternchen, auch Top-Manager und selbst Politiker lassen die Interessierte teilweise an ihrem Privatleben teilhaben. Und sie tun das nicht ganz ohne Grund. In der Unterhaltungsindustrie dienen diese Mitteilungen der ständigen Medienpräsenz und damit auf jeden Fall auch dem reinen Geldverdienen. In Wirtschaft und Politik werden auf diese Weise Spekulationen gezielt umgangen. Es kann damit auch von anderweitigen problematischen Entwicklungen abgelenkt bzw. können diese abgemildert werden.

Gerade heutzutage, wo so vieles immer unpersönlicher, technischer und teils auch komplizierter wird, sind authentische Nachrichten aus dem Leben der Mächtigen, der Schönen und Reichen immer wieder gern konsumierte Erinnerungen an den natürlichen und fehlbaren Menschen. Mittlerweile gieren danach viele, die sich dem täglichen Medienkonsum hingeben, um noch mehr über die Lebensgeschichten der Stars, Top-Verdiener und Möchtegern-Reichen zu erfahren.

Sachlich bleiben

Aber Vorsicht! Wer zu viel preisgibt oder innerhalb sehr kurzer Zeit sein ganzes Privatleben offenlegt, wird ganz schnell uninteressant. Hier muss aufgepasst werden, es kommt darauf an, passgenau zu kommunizieren – und immer sollte auch ein Teil der Luxusware Privatsphäre für sich behalten werden. Geschwätzigkeit kehrt sich nämlich schnell ins Gegenteil um, dies sollte dann doch besser Coiffeuren und Waschfrauen überlassen bleiben. Dort ist ohnehin der geeignetere Platz für Geschichten und Spekulationen.

Wer sich als Top-Verdiener ins öffentliche Licht rücken möchte, sollte sich dafür deshalb einen erfahrenen und cleveren PR-Manager an seine Seite holen. Die Kommunikationsprofis wissen in der Regel sehr genau, wann welche Information in die Öffentlichkeit gehört und wie viel Offenheit in facto guttut.

 

Oberstes Bild: Private Offenbarungen der Schönen, Reichen und Mächtigen liegen voll im Trend der Zeit. (© bikeriderlondon / Shutterstock.com)[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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