Müssen wir auf Fleisch verzichten?

Immer wieder gerät Fleisch, unser liebstes Nahrungsmittel,  in die Kritik. Müssen wir künftig darauf ganz verzichten? Nein, sagt Diätassistentin Birgit Leuchtmann-Wagner aus Wolfsburg.

Wir entlockten der Fachfrau Tipps, wie unser liebstes Nahrungsmittel zum gesunden Genuss wird.

Eiweiss-, Eisen- und Vitaminlieferant

„Fleisch ist aus drei Gründen sehr gesund: Es hat einen hohen Anteil an Eiweiss. Das sättigt und kann vom Körper besser verarbeitet werden als pflanzliches Eiweiss“, erklärt die Ernährungsberaterin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Dazu weise es den höchsten Eisengehalt aller Lebensmittel auf. „Wir benötigen diesen Mikronährstoff!“, betont sie. Er kann zwar auch durch andere Lebensmittel zugeführt werden, ist aber in Fleisch am besten verfügbar. „Und schliesslich liefert es Vitamin B12 – ebenfalls in einer Form, die der Körper gut aufnehmen kann.“

Tipps für Genuss & Gesundheit

„Doch es kommt auf die Menge an“, betont Leuchtmann-Wagner. „Salami oder Schinken, aber auch Brat- oder Currywürste enthalten viele Zusatzstoffe wie Nitrit-Pökelsalz oder Geschmacksverstärker“, beschreibt sie das Problem. „Zudem fördern Fleisch und Wurst andere ernährungsbedingte Krankheiten.“ Deswegen empfiehlt die DGE, den wöchentlichen Verbrauch auf 600 Gramm Fleisch und Wurst zu begrenzen. Ausserdem hilft eine geschickte Kombination von Lebensmitteln, die Gesundheitsrisiken zu verringern. Mit diesen Tipps wird Ihre Fleischmahlzeit zum gesunden Genuss:

  • Ballaststoffe helfen laut Studien, das Krebsrisiko zu senken. Sie finden sich vor allem in Getreideprodukten wie Nudeln oder Brot – am besten in der Vollkornvariante. Aber auch in Gemüse sind sie reichlich enthalten. „Legen Sie davon mehr auf den Teller und machen Sie Fleisch zur Beilage“, rät Leuchtmann-Wagner.
  • Buntes Gemüse, Salat sowie Obst liefern zudem sekundäre Pflanzenstoffe – ebenfalls ein natürlicher Krebsschutz.
  • Positiver Nebeneffekt einer Ernährung, die reich an Obst, Gemüse und Salat ist: Sie wirkt einer Übersäuerung entgegen. Zuviel Fleisch, Wurst und Co. dagegen übersäuert den Organismus (siehe Kasten).
  • Muss es wirklich täglich Fleisch sein? Schalten Sie ein bis zwei fleischlose Tage pro Woche dazwischen. Wie wäre es mal mit einem bunten Salat, einer feinen Gemüse-Lasagne oder einem köstlichen Erbsen-Eintopf?
  • „Doch Sie müssen auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie gerne täglich Fleisch essen“, sagt Leuchtmann-Wagner. Mit diesen Tricks schaffen Sie es, die Menge zu reduzieren: Schneiden Sie das Fleisch etwa für Gulasch sehr klein und geben Sie Gemüse dazu. Sauce Bolognese lässt sich ebenfalls durch Gemüse anreichern. „Das verringert die Fleischmenge, Sie brauchen aber trotzdem nicht auf dessen guten Geschmack verzichten.“
  • Eine tägliche Fleischmahlzeit ist auch dann kein Problem, wenn es dabei bleibt und nicht noch Wurst dazukommt. „Die sollten Sie durch Käse ersetzen“, sagt die Expertin. Sie rät zu einer individuellen Ernährungsberatung durch zertifizierte Fachleute wie Diätassistenten oder Ökotrophologen. Häufig gibt es dafür einen Zuschuss von der Krankenkasse.


So verhindern Sie eine Übersäuerung

Ursache für eine Übersäuerung des Körpers ist neben Stress und Bewegungsmangel eine unausgewogene Ernährung. Fleisch und Wurst zählen zu den stärksten Säurebildnern, aber auch Getreide und Backwaren sowie Milchprodukte tragen dazu bei. Überschüssige Säure lagert sich im Gewebe ab und kann vielfältige Gesundheitsprobleme hervorrufen. Sie reichen von mangelnder Leistungsfähigkeit und Müdigkeit über Hautprobleme bis zu Muskel- und Gelenkbeschwerden. Damit es gar nicht erst soweit kommt, sollte man zu Fleisch-Mahlzeiten viel Gemüse, Salat oder Obst essen. Faustregel: Füllen Sie etwa die Hälfte des Tellers mit diesen Beilagen. Sie liefern dem Körper wertvolle basische Mineralstoffe, die die überschüssige Säure neutralisieren.

 

Artikel von: beautypress.de / Protina Pharmazeutische GmbH
Artikelbild: © Ollyy – shutterstock.com

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