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Angiogenesis Foundation: Krebs mit Ernährung bekämpfen!

15.02.2016 |  Von  |  Beitrag

Dass die Ernährung ein entscheidender Faktor bei Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes ist, gilt in Expertenkreisen seit Jahren als bestätigt. Den Weg in die Öffentlichkeit und in die schulmedizinische Lehrmeinung hat diese Erkenntnis jedoch noch nicht gefunden.

Eine Initiative der gemeinnützigen Angiogenesis Foundation könnte das jetzt ändern.

Die gemeinnützige Angiogenesis Foundation kündigte heute ihr Engagement im Kampf gegen Krebs und andere nichtübertragbare Krankheiten (NCDs) – Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Atemwegserkrankungen und neurodegenerative Erkrankungen – an, wobei Lebensmittel und Getränke zum Einsatz kommen, die natürlich vorkommende bioaktive Faktoren zur Stimulierung der individuellen gesundheitlichen Abwehrsysteme enthalten. Die Meldung folgt auf das erste, von der Foundation am 13. November 2015 in Paris, Frankreich einberufene Weltgipfeltreffen zum Thema Lebensmittel und Gesundheit, dem World Summit on Food and Health.

„Wir werden auch weiterhin mit der biotechnologischen und medizinischen Gemeinschaft an der Entwicklung von Behandlungsmethoden und Heilmitteln für Krankheiten arbeiten, doch das Thema Lebensmittel und die Prävention von Krankheiten wird einen wichtigen neuen Schwerpunkt für die Angiogenesis Foundation bilden“, erklärte William W. Li, M.D., President und Medical Director der Angiogenesis Foundation. „Nahezu 80 Prozent aller chronischen Erkrankungen und vorzeitigen Todesfälle, einschliesslich Krebs, können durch Entscheidungen hinsichtlich Ernährung und Lebensführung verhindert werden. Wir handeln jetzt, da die derzeitigen Bemühungen zur Minderung der Krankheitsbelastung fast ausschliesslich auf pharmazeutischen Lösungen – einschliesslich jener, die wir mitentwickelt haben – basieren. Dies ist angesichts der steigenden Weltbevölkerung und Häufigkeit von nichtübertragbaren Krankheiten und eskalierenden Kosten für die Gesundheitsversorgung wirtschaftlich untragbar“.

Die Angiogenesis Foundation hat über die letzten zehn Jahre hinweg Forschung betrieben und wissenschaftliche, klinische und aus dem Bereich der öffentlichen Gesundheit stammende Nachweise zusammengetragen, die belegen, dass die Ernährung über ein gleichermassen wirksames Potenzial für die Prävention von Krankheiten wie die zur Behandlung von Krankheiten eingesetzten Medikamente verfügt. Die Foundation, so Dr. Li, wird die während der vergangenen 20 Jahre gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Arzneimittelentwicklung nutzen und auf Lebensmittel anwenden, um eine evidenzbasierte und zugängliche Gesundheitslösung zu schaffen.

Medizinische Behandlungen zur Kontrolle der Angiogenese – ein Prozess für die Bildung neuer Blutgefässe im Körper – haben sich zu Mainstream-Ansätzen im Kampf gegen Krebs, durch Alterung und Diabetes bedingten Sehverlust und bei chronischen Wunden entwickelt. Die Angiogenesis Foundation glaubt, dass Arzneimittel zwar auch weiterhin eine wichtige Rolle in der Intervention bei Krankheiten spielen werden, Ernährungsfaktoren in Kombination mit Verhaltensänderungen jedoch dem Immunsystem und den vaskulären, regenerativen und anderen körpereigenen Abwehrsystemen beim Schutz gegen Krankheiten helfen können.

„Wir wollten im Jahr 1994 das Paradigma der Behandlung von Krankheiten ändern“, so Chris Bonar, VMD, Chairman der Angiogenesis Foundation. „Es ist nun an der Zeit, dies erneut zu tun, diesmal, um das Konzept von Pharma auf Farm zu erweitern“.

Das Gipfeltreffen der Foundation, der World Summit on Food and Health, hatte führende Vertreter und Innovatoren aus aller Welt versammelt, darunter auch einige der erfolgreichsten kreativen Köpfe aus Biowissenschaften, Lebensmittelchemie, Kochkunst, öffentlicher Gesundheit, Human- und Veterinärmedizin, Wirtschaft, Technik, Aktivismus und Engineering, um Ideen und Best Practices für das Ziel des Gipfels zu diskutieren: zu bestimmen, wie man Lebensmittel am besten zur Bekämpfung von Krankheiten und zum Erhalt von Gesundheit einsetzt. Zu den Teilnehmern zählten: die Küchenchefs Heston Blumenthal und Yannick Alleno, U2s The Edge, US-Astronautin Nicole Stott, der Innovator im Nahrungsmittelbereich Bernhard Van Lengerich, der Gründer der Quantified Self-Bewegung Gary Wolf, Vorstandsmitglieder der Angiogenesis Foundation, führende Vertreter der Weltgesundheitsorganisation, des Karolinska-Instituts, der Universität Mainz, der Pennsylvania State University, von Multimedica Mailand und zahlreichen weiteren Top-Institutionen. Die Zusammenführung von Experten aus vielen Disziplinen befruchtet nach Aussage von Dr. Li den Ideenaustausch und trägt dazu bei, Kooperationen von grosser Durchschlagkraft zu schaffen, die Gruppen, die in traditionellen Silos arbeiten, oft nicht erreichen können.



Die Gipfelteilnehmer diskutierten über die wissenschaftlichen Beweise dafür, dass bestimmte Lebensmittel und Getränke gesundheitsfördernde biologisch aktive Faktoren enthalten, und deren Verzehr in genau benötigten Mengen mit einem reduzierten Risiko von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und anderen nichtübertragbaren Krankheiten sowie mit einer allgemeinen Verbesserung der Gesundheit einhergeht. Konsens war, dass spezifische Massnahmen ergriffen werden sollten, um wissenschaftlich fundierte Ernährungsstrategien für Krankheitsprävention und Wohlbefinden zu entwickeln, validieren und kommunizieren.

Zu den kommenden Schritten der Angiogenesis Foundation zählen unter anderem:

  1. Einrichtung und Finanzierung eines neuen globalen Forschungskonsortiums, das Biowissenschaften, Lebensmittelwissenschaft und öffentliche Gesundheitsforschung fusioniert, um die gesundheitlichen Vorteile von Lebensmitteln nutzbar zu machen, von der molekularen Ebene bis hin zur Bevölkerungsebene.
  2. Einrichtung einer Technologie-Plattform, die neue Erkenntnisse zu Lebensmitteln und aus dem Bereich Wissenschaft und Gesundheit universell zugänglich für Interessenvertreter in aller Welt macht.
  3. Einbindung von Erziehern, Küchenchefs und Innovatoren im Nahrungsmittelbereich, um skalierbare Wirkung in ihren Gemeinschaften durch Bildung, Gestaltung von Mahlzeiten, Lokalisierung und neue Lebensmittelprodukte zu generieren.
  4. „Die Welt braucht keine weitere Food-Bewegung“, erklärte Dr. Li. „Wir brauchen Wissenschaft und Beweise, und, was ganz wichtig ist, es muss gut schmecken, um als Grundlage einer fundierten Entscheidungsfindung für eine gesundheitlich wertvolle Ernährung von Kindheit an bis ins hohe Alter dienen zu können. Essen kann lecker sein und dem Menschen dabei gut tun“.

 

Artikel von: The Angiogenesis Foundation
Artikelbild: © udra11 – shutterstock.com

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