Ungewöhnlicher Babysitter für Sumbawa-Drosseln

Aussergewöhnlich und rührend ist die Geschichte, die sich derzeit im Zoo Basel abspielt: Ein weiblicher Brillenvogel hilft eifrig bei der Aufzucht zweier kleiner Sumbawa-Drosseln. Ebenso emsig wie die Eltern bringt sie den jungen Drosseln Futter ans Nest. Es ist das erste Mal, dass im Zoo Basel ein solches Verhalten bei Vögeln beobachtet wird.

Bei den Sumbawa-Drosseln im Vogelhaus hat es Nachwuchs gegeben und die Eltern sind eifrig bemüht, die hungrigen Mäuler ihrer beiden Sprösslinge zu stopfen. Dieses Mal haben die Eltern überraschend Hilfe erhalten. Ein Brillenvogelweibchen hat Gefallen an den kleinen Sumbawa-Drosseln gefunden und unterstützt die Eltern beim Füttern der Jungen.


Bei den Sumbawa-Drosseln im Vogelhaus hat es Nachwuchs gegeben

Unermüdlich fliegt das Brillenvögelchen mit Maden ans Nest, übergibt sie den Eltern oder stopft sie gleich selber in den weit aufgesperrten Rachen der Kleinen. Weshalb das Brillenvogelweibchen in solch selbstlosen Eifer verfallen ist, darüber lässt sich nur spekulieren. Selber hatte das Brillenvögelchen noch keinen Nachwuchs, aber was die aufgesperrten Mäuler der kleinen Sumbawa-Drosseln bedeuten, scheint ihm wohlbekannt.


Unermüdlich fliegt das Brillenvögelchen mit Maden ans Nest

Dass Vögel artfremde Jungvögel füttern, wurde bisher im Zoo Basel noch nicht beobachtet. Aus der Natur sind Beispiele bekannt. Man vermutet, dass bei frischgebackenen Vogeleltern der Fütterungstrieb so stark ist, dass sie in Einzelfällen auch artfremden Nachwuchs füttern, beispielsweise wenn die eigenen Jungen gestorben sind. Üblich ist solche Nachbarschaftshilfe unter Vögeln aber nicht. Vogeleltern reagieren auf die artspezifische Rachenzeichnung im aufgesperrten Schnabel der Jungen und erkennen, ob es sich um den eigenen Nachwuchs handelt.

 

Artikel von: Zoo Basel
Artikelbilder: © Zoo Basel

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