Nächstenliebe als Antwort auf Terror

Ihren Hass haben Terroristen auf öffentlichen Plätzen, in Warenhäusern, in Zügen und in einer Kirche geäussert. Doch statt Hass mit Hass zu bekämpfen, ist die radikale Antwort von Jesus Christus darauf die bedingungslose Liebe. Diese kann dazu führen, dass neue Begegnungen gewagt werden.

Die Opfer der Anschläge und ihre Angehörigen bezahlen für den Hass von Menschen, die sie nicht gekannt haben, denen sie nie etwas Böses zugefügt haben. Bei uns macht sich viel Verzweiflung und Ratlosigkeit breit. Vielerorts werden Reaktionen von Wut, Hass und der Ruf nach Vergeltung geäussert.

Auch als Christen verurteilen wir diese abscheulichen Taten vehement. Gleichzeitig sind wir herausgefordert, unsere Reaktionen am Vorbild und an den Aussagen von Jesus Christus zu prüfen.

„Hass kann den Hass nicht austreiben“

Auf den unvorstellbaren Hass dieser barbarbarischen Mörder gibt es eine Antwort von Jesus Christus: „Tut denen wohl, die euch hassen!“ Er spricht hier von einer Liebe, die sogar den ärgsten Feind erreicht.

Jesus aber sagt euch: Liebe eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und betet für die, die euch beleidigen und verfolgen.

Die Bibel, Matthäus 5,44 – Gott.ch

Der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King nahm den Gedanken auf, als er 1963 schrieb: „Finsternis kann keine Finsternis vertreiben. Das gelingt nur dem Licht. Hass kann den Hass nicht austreiben. Das gelingt nur der Liebe.“


Den Menschen verschiedener Herkunft sollte mit Liebe begegnet werden. (Bild: © CHOATphotographer - shutterstock.com)
Den Menschen verschiedener Herkunft sollte mit Liebe begegnet werden. (Bild: © CHOATphotographer – shutterstock.com)

Mit Liebe antworten

Vor zwei Tagen haben zwei Attentäter Terror und Tod in eine Kirche bei Rouen getragen. Verzweiflung muss nicht das letzte Wort bleiben. Die SEA lädt darum Christinnen und Christen ein, darauf mit Liebe zu antworten und die Begegnung zwischen Menschen verschiedener Herkunft zu wagen.

In der Schweiz haben mehr als ein Drittel der Einwohner Migrationshintergrund. Viele von ihnen sagen, dass sie noch nie von Einheimischen eingeladen wurden. Auch die Besucher evangelischer Kirchen und Freikirchen sind in diesem Bereich oft zu passiv.

Es ist an der Zeit, Menschen aus der Migration kennenzulernen, ihre Ängste und Nöte zu hören, sie zu begleiten. Wenn sich Christinnen und Christen aktiv gegen Isolation dieser Menschen einsetzen ist es ein Beitrag zur Prävention und Integration. Und es ist Nächstenliebe.

Migranten haben das Recht, gleichwertig behandelt zu werden und die Botschaft der verändernden Liebe von Jesus Christus kennenzulernen.

Ein grosses Stück Arbeit

Orte der Begegnung schaffen: Einige Kirchen, Christinnen und Christen tun dies bereits mit grossem Engagement. Die SEA freut sich immer wieder, solche ermutigende Beispiele zu hören. Gerade in Zeiten der Angst braucht es Zeichen der Hoffnung. Es bedeutet wohl ein Stück Arbeit. Aber es ist eine grosse Chance.

 

Artikel von: Schweizerische evangelische Allianz
Artikelbild: © obs/Schweizerische Evangelische Allianz/SEA

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