Der 29. Juli ist der internationale Tag des Tigers. Aus diesem Anlass hat der WWF die asiatischen Tigerstaaten dazu aufgerufen, Tigerfarmen in ihren Ländern zu schliessen, die die Raubkatzen für den illegalen Handel züchten. Aktuell soll es über 200 solche Einrichtungen geben, in denen bis zu 8‘000 Tiger gehalten werden. Zum Vergleich: in freier Wildbahn leben schätzungsweise nur noch 3‘900 Tiere. Betroffen von der illegalen Züchtung sind u.a. China, Laos, Vietnam und Thailand.
Erst im Juni erfolgte die Schliessung des berüchtigten „Tigertempels“ in Thailand. Dort wurde ein grausamer Fund gemacht: 137 lebende Tiger, 70 Tigerbabys in einem Kühlschrank und in Konservierungsgefässen sowie tausend Amulette aus Tigerhaut. Die Tigerbabys waren für den illegalen Handel bestimmt. Viele andere Tigerfarmen sind ebenso in den illegalen Handel mit Tigern und Tigerprodukten verwickelt. Nur Zoos mit artgerechter Haltung und Zuchtstationen für Naturschutzzwecke sollen von einer Schliessung ausgenommen werden, fordert der WWF.
Tigerfarmen können nicht von heute auf morgen geschlossen werden. Für die Tiere muss zuerst eine Bleibe gefunden werden. Weil sie sich bereits zu sehr an die Gegenwart der Menschen gewöhnt haben, ist eine Auswilderung nicht möglich. Der WWF ruft deshalb die internationale Staatengemeinschaft auf, den Ländern auch finanziell zu helfen, die ihre Tigerfarmen zu schliessen bereit sind.
Doch es gibt nicht nur schlechte Nachrichten: Erstmals seit 2010 ist die Zahl der Raubkatzen in einigen Tigerstaaten wieder gestiegen. 13 asiatische Staaten hatten 2010 bei einer Konferenz in St. Petersburg beschlossen, die Zahl der wild lebenden Tiger in Asien bis 2022, dem nächsten Chinesischen Jahr des Tigers, auf mehr als 6‘000 Tiere zu verdoppeln.