„Lemon Challenge“ – Hoffnung für Zootiere in Gaza
Rettung für Tiger Laziz und 15 weitere notleidende Tiere im Khan-Younis-Zoo in Gaza unter dem Hashtag #2sour2ignore: VIER PFOTEN setzt sich seit Monaten dafür ein, den Tieren den Umzug aus dem „schlimmsten Zoo der Welt“ in ein artgemässes Zuhause bei angemessener Versorgung zu ermöglichen.
Um dieses Ziel zu erreichen, hat VIER PFOTEN die „Lemon Challenge“ gestartet. Als Zeichen der Solidarität beissen Unterstützer in eine saure Zitrone – oder spenden für die leidenden Wildtiere.
Um den Rettungsplan für die 16 verbliebenen Tiere im “schlimmsten Zoo der Welt“ zu realisieren, ruft VIER PFOTEN zur Teilnahme an der “Lemon Challenge“ auf: Unterstützer sollen zum Zeichen ihrer Verbundenheit mit den Zootieren von Khan Younis in die saure Zitrone beissen.
Anschliessend sollen Teilnehmer ein kurzes Video von der Aktion mit dem Hashtag #2sour2ignore auf ihren Social-Media-Kanälen posten und mindestens drei Freunde auffordern, ebenfalls mitzuwirken. Wer nicht in die saure Zitrone beissen will, kann stattdessen eine Summe spenden, um den hoffentlich bald möglichen Transfer der Tiere finanziell zu ermöglichen.
Leitender Tierarzt ist zuversichtlich
Der Tierarzt Dr. Amir Khalil leitete die bisherigen Hilfseinsätze in Gaza und führt die Verhandlungen mit dem Zoobesitzer: „Wir sind zuversichtlich, die Zootiere in Schutzstationen ausserhalb Gazas transferieren zu können. Wir arbeiten daran, die letzten Schritte mit dem Zoobesitzer zu finalisieren. Mit der “Lemon Challenge“ wollen wir jetzt alle Kräfte bündeln und zeigen, wie viele Menschen sich weltweit ein schönes Zuhause für diese Tiere wünschen. Wir hoffen, dass wir mithilfe dieser Aktion bald ein Happy End für die 16 im Zoo verbliebenen Tiere organisieren können und dass aus ’sauer‘ letztendlich ’süss‘ wird – was übrigens auch der Name des Tigers Laziz auf Deutsch übersetzt bedeutet.“
Voller Hoffnung ist auch Julie Stillhart, die Länderchefin von VIER PFOTEN Schweiz: „Wir glauben an die Symbolkraft dieser Challenge. Das Hineinbeissen in eine Zitrone ruft sicher bei jedem Menschen eine Reaktion hervor: ein Gefühl, das sich nicht einfach ignorieren lässt. Mit dieser Kampagne möchten wir die Unterstützer für einen kurzen Moment erleben lassen, wie sich das Leben für ein Wildtier in Gefangenschaft anfühlen muss. Für uns sind es nur wenige Sekunden des Unbehagens – die Tiere im Khan-Younis-Zoo hingegen mussten ihr ganzes bisheriges Leben in winzigen Käfigen fristen, teilweise mit zu wenig Futter und ohne dringend notwendige medizinische Versorgung.“
Einsätze von VIER PFOTEN in Gaza
Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten konnte der Khan-Younis-Zoo seine Tiere bereits seit Anfang des Jahres nicht mehr angemessen versorgen und ausreichend Futter für sie bereitstellen. Um mehr Besucher anzulocken und Einkommen zu generieren, stellte der Besitzer sogar die mumifizierten Körper bereits verstorbener Tiere aus.
Der Besitzer bat VIER PFOTEN bereits im Februar 2016 um Hilfe und die internationale Tierschutzstiftung organisierte die dringend notwendigen Futterverteilungen. Im Juni führte VIER PFOTEN ausserdem eine Mission durch, um die Lage vor Ort zu überprüfen (medizinische Checks, Sicherheitschecks der Gehege etc.) und Verbesserungsmassnahmen umzusetzen.
Artikel von: VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz
Artikelbild: Symbolbild (© rockstar_images – shutterstock.com)