Olympische Spiele – tierische Rekordhalter

Bis zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro sind es nur noch wenige Tage. Dann werden Spitzensportler aus aller Welt wieder nach Medaillen jagen und Rekorde brechen. Was Menschen begeistert, reicht im Tierreich allerdings meist nur für Mittelmass.

WWF gibt einen kurzen Überblick über tierische Rekorde, die den Menschen in den Schatten stellen. Auch das Faultier gehört für den WWF zu den Rekordhaltern.

Wildschwein – schneller als Usain Bolt

Wenn der Gepard durch die Savanne rast, beschleunigt er in kürzester Zeit auf über 100 km/h. Damit ist die afrikanische Raubkatze klar der schnellste Sprinter. Der jamaikanische Weltrekord-Halter Usain Bolt kommt bestenfalls für wenige Sekunden auf gut 44 km/h. Selbst unser Rothirsch (67km/h), der Feldhase (65 km/h) und das Wildschwein (55 km/h) ziehen mühelos an Bolt vorbei. Richtig zur Sache geht es in der Luft: Der Wanderfalke stürzt sich schon mal mit über 300 km/h auf seine Beute.


Ein Wildschwein würde mühelos an Bolt vorbeiziehen. (Bild: Geza Farkas – Shutterstock.com)

Segelfisch – mit 110 km/h durchs Wasser

Der Brasilianer César Cielo schaffte bei seinem Weltrekord über 100 Meter Freistil ein Tempo von fast 8 km/h. Der Segelfisch ist mit zweieinhalb Metern gar nicht viel grösser, erreicht aber Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h. Selbst der bei uns einst weit verbreitete Fischotter ist mit bis zu 14 km/h schneller als jeder Mensch.


Der Segelfisch erreicht Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h. (Bild: Beth Swanson – Shutterstock.com)

Schneeleopard – sprunggewaltig

Der Schneeleopard streift durch die Hochgebirge Zentralasiens vom Himalaya bis zum Altai und steht dort schon mal vor einer Gletscherspalte oder einer Schlucht. Fürchten muss er sich nicht: Mit einem Satz überwindet er bis zu 16 Meter Distanz. Der beste Mensch schafft 8.95 Meter – und dieser Rekord von Mike Powell ist auch schon 25 Jahre alt.


Mit einem Satz überwindet der Schneeleopard bis zu 16 Meter Distanz. (Bild: Peter Wey – Shutterstock.com)

Impalas – Hoch hinaus  auf der Flucht

Impalas sind in den Savannen Südostafrikas zu Hause. Auf der Flucht vor Feinden wie Löwen und Geparden sind die Antilopen nicht nur sehr schnell, sie springen auch bis zu drei Meter hoch – oft in ganz verschiedene Richtungen, um den Jäger zu verwirren. Verwirrt wäre auch jeder menschliche Spitzen-Hochspringer. Ihr bester – Javier Sotomayor – schaffte gerade mal 2.45 Meter.


Impalas springen bis zu drei Meter hoch. (Bild: Albie Venter – Shutterstock.com)

Gorillas – Gewichtheber von Natur

Auch beim Gewichtheben kommt „Mann“ trotz härtestem Training nicht gegen die Tierwelt an: Aleksei Lovchev wuchtete 264 kg in die Höhe – Weltrekord! Der Gorilla – ein ebenso friedlicher wie geselliger Vegetarier – stemmt stolze 900 kg.


(Bild: bimserd – Shutterstock.com)

Sardine – Meisterin im Synchronschwimmen

Ob beim Olympischen Synchronschwimmen ebenfalls Vertreter des Tierreichs gewinnen würden, ist unklar. Denn in Rio dürfen nur Frauen und keine gemischte Gruppe antreten. Sicher ist: Schwarmfische können ihre Bewegungen nicht nur paarweise elegant synchronisieren, sondern in Gruppen von vielen Tausend. Bei den grössten Sardinen-Schwärmen schwimmen mehrere Millionen Tiere mit.


Sardine – Meisterin im Synchronschwimmen. (Bild: paul cowell – Shutterstock.com)

Boxerkrabbe – tödliche Schläge

Selbst beim Boxen geht’s im Tierreich heftiger zu und her als bei den Menschen: Die Boxerkrabbe im indischen und pazifischen Ozean trägt als Boxhandschuh je eine stechende Anemone auf ihren Scheren. Ein Schlag mit dieser Waffe ist für manche Tiere tödlich.


Die Boxerkrabbe (Bild: Jung Hsuan – Shutterstock.com)

Faultier – Champion im Müssiggang

Ausgerechnet der Mensch hat allerdings gezeigt, dass „schneller, höher, stärker“ nicht immer die beste Idee ist. Das Motto steht im Gegenteil am Anfang vieler (Umwelt-)Probleme. Für den WWF ist darum klar: Wir sollten uns nicht nur am Gepard oder der Antilope orientierten, sondern auch am Faultier. Ganz nach dem Motto: Weniger Konsum und Ressourcenverbrauch, mehr Entspannung.


Faultier – Champion im Müssiggang (Bild: Janossy Gergely – Shutterstock.com)

Das südamerikanische Faultier legt pro Minute fünf Meter zurück, wenn es sich beeilt. Zwanzig Stunden pro Tag schläft es. Damit ist das Faultier Champion im Müssiggang. Das ist noch keine olympische Disziplin, aber auch ein schöner Rekord.

 

Artikel von: WWF Schweiz
Artikelbild: © JonathanC Photography – Shutterstock.com

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