Drei clevere Metallsammler gewinnen Umweltpreis

Wir leben in Zeiten knapper Ressourcen, in denen das Sammeln und Recycling von Rohstoffen immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Pro Jahr kommen in der Schweiz mehr als 25‘000 Tonnen Metallverpackungen oder 3 Kilo pro Einwohner ins Recycling, die dafür sorgen, dass Rohstoffe und Energie eingespart werden. Doch das Sammeln und Wiederverwerten sollen noch attraktiver und beliebter werden: Dazu verleihen die beiden Recyclingorganisationen IGORA und Ferro Recycling jedes Jahr den Prix Metal Recycling an drei ausgewählte Sammler.

In diesem Sommer haben eine Tüftelwerkstatt in Luzern von der Albert Koechlin Stiftung sowie ein engagierter Einzelsammler in Hornussen AG und eine kreative Familie aus Interlaken BE den Umweltpreis gewonnen.

Die drei neuen Gewinner überzeugen mit ihren Aktivitäten für eine bessere Umwelt. Das Tüftelwerk in Luzern sensibilisiert vor allem Kinder und Jugendliche und verleiht gebrauchten Metallverpackungen immer wieder neues Leben, während die Familie Keppler in Interlaken das Sammeln im privaten und beruflichen Alltag optimal integriert. Für den Profisammler und Recyclist Christian Niederer im aargauischen Fricktal ist das Sammeln von Metallverpackungen Berufung und Lebensaufgabe zugleich.

Gebrauchtes zu neuem Leben erwecken

Kinder aus der Innerschweiz lernen im Tüftelwerk in Luzern schon früh den rücksichtsvollen Umgang mit unseren Ressourcen. In der offenen Werkstatt wird im Speziellen mit Alu- und Metallverpackungen experimentiert und getüftelt.

Aus leeren Weissblechdosen von einem Hotel in Luzern entstehen Scharniere nach Mass für originelle Kisten. Gebrauchte Nespressokapseln, die meistens die Kinder von zu Hause mitnehmen, werden gepresst und so entstehen Räder, die selbst gebaute Fahrzeuge zum Rollen bringen. Auch aus leeren Aludosen wird Neues. In einem selbst fabrizierten Schmelzofen werden die Dosen eingeschmolzen und aus dem flüssigen Aluminium formen die Kinder Schlüsselanhänger oder Alubarren.

Die Leiterin des Tüftelwerkes, Andrea Erzinger, betrachtet es als eine wichtige Aufgabe, den Kindern weiterzugeben, wie Ressourcen geschont werden und Gebrauchtes zu neuem Leben erweckt wird. Das Tüftelwerk macht vorbildliche Sensibilisierungsarbeit zusammen mit Kindern und Jugendlichen und gewinnt so den diesjährigen Prix Metal Recycling.


Kinder aus der Innerschweiz lernen im Tüftelwerk in Luzern schon früh den rücksichtsvollen Umgang mit unseren Ressourcen. (Bild: IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling)

Metallsammeln als Lebensaufgabe

Der ausgebildete Recyclist Christian Niederer aus Hornussen kennt sein Metier wie kein Zweiter. Bis zu seiner Selbstständigkeit als regionaler Metallsammler war er als Hallenchef in Recyclingbetrieben tätig und kennt so den Umgang mit gesammelten Rohstoffen.

Nun ist das Metallsammeln seit 5 Jahren seine grosse Lebensaufgabe, die ihn 7 Tage die Woche beschäftigt. Mit Velo und Anhänger betreut er im ganzen Fricktal einen beachtlichen Kundenstamm von privaten Haushalten wie auch Restaurants, Bars und Firmen. Pro Jahr kommen zwischen 4 und 5 Tonnen Metallverpackungen zusammen und mit seinem Velo legt er jährlich über 14’000 Kilometer zurück.

Christian Niederer ist ein überzeugter Recyclist und schont unsere Umwelt in allen Belangen. Er mag das Ursprüngliche und von modernen Techniken wie E-Mail, Websites, sozialen Medien usw. hält er nicht viel. Einzig sein Handy und sein Velo sind ihm wichtig.

Und damit hat er sein Business als Metallsammler aufgebaut und es funktioniert vorbildlich. Mit Herzblut engagiert sich Christian Niederer für das Sammeln von Metallverpackungen und verdient so den Titel als Schweizer Meister im Metallsammeln 2016.


Der ausgebildete Recyclist Christian Niederer (Bild: IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling)

Familie engagiert sich fürs Sammeln und Recycling

Der 33-jährigen Kathi Keppler aus Interlaken sind Themen wie Nachhaltigkeit, Recycling und Ressourcen schon lange wichtig. Deshalb setzt sie auf einen rücksichtsvollen Umgang mit wiederverwertbaren Materialien wie Aluverpackungen und Konservendosen aus Weissblech.

Im Familienhaushalt, den sie mit dem 9-jährigen Diego und der 6-jährigen Kaja führt, werden alle Aluverpackungen von der Getränkedose über die Menuschalen bis zu den Tuben sowie  Konservendosen für Erbsli, Ananas usw. gesammelt. Auch die Aludosen, die die drei auf Spaziergängen finden, kommen bei Kepplers in den Sammelsack, den sog. Metal Bag.


Familie Kappler (Bild: IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling)

In ihren Arbeitsalltag als Assistentin im Spielkasino in Interlaken hat Kathi Keppler das Bewusstsein für die Wiederverwertung ebenfalls voll integriert. Sie motiviert alle Mitarbeitenden – von der Putzequipe bis zum Croupier – leere Aludosen mit den Metal Bags zu sammeln. 1 x pro Monat leeren die Kepplers die vollgefüllten Metal Bags in einer öffentlichen Sammelstelle der Gemeinde Interlaken. Durch dieses umsichtige Verhalten haben Kathi Keppler und ihre 2 Kinder den Titel als Schweizer Meister im Metallsammeln 2016 mehr als verdient.

Alle drei Gewinner zeigen effiziente und neue Ideen im Sammeln und Wiederverwerten von Metallverpackungen auf und engagieren sich in ihrem Alltag vorbildlich für die Umwelt. Sie sind verdiente Gewinner des Prix Metal Reycling 2016 und erhalten als Belohnung je CHF 1’000. Den Umweltpreis Prix Metal Recycling verleihen die Recyclingorganisationen IGORA und Ferro Recycling schon zum 18. Mal.

 

Artikel von: IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling
Artikelbild: © IGORA-Genossenschaft für Aluminium-Recycling

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