Berggebiete wirtschaftlich gefährdet
Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB fordert ein verstärktes Engagement des Bundes für die Berggebiete. Sie stellt besorgt fest, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Berggebiete gefährdet ist. Alle Branchen, die für die Berggebiete wichtig sind, stecken in einem tiefgreifenden Strukturwandel.
Zahlreiche Massnahmen des Bundes zugunsten der Berggebiete wurden in den letzten Jahren zurückgefahren oder gar ganz abgebaut. Die Mitglieder der SAB haben deshalb in Heiden AR eine Resolution verabschiedet, in der sie ein stärkeres Engagement des Bundes zu Gunsten der Berggebiete und ländlichen Räume fordern.
Sämtliche für die Berggebiete wichtigen Wirtschaftsbranchen wie der Tourismus, die Industrie und die Landwirtschaft leiden derzeit unter einem massiven Strukturwandel und grossen politischen Herausforderungen. Alleine im Tourismus sind die Leistungen für die ausländischen Gäste mit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses von einem Tag auf den anderen um 20% teurer geworden.
Dies hat zu einem massiven Einbruch im alpinen Tourismus geführt. Die Mitglieder der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB haben deshalb anlässlich ihrer Generalversammlung in Heiden AR eine Resolution verabschiedet. In der Resolution fordert die SAB, dass die wirtschaftliche Entwicklung der Berggebiete eine Priorität der Bundespolitik werden muss.
Massnahmen gefordert
Der Bundesrat hat zwar im Jahr 2015 einen neuen Strategiebericht für die Berggebiete verbschiedet, diesem müssen aber nun konkrete Taten folgen. Als konkrete Massnahmen fordert die SAB u.a. eine Aufstockung des Fonds für Regionalentwicklung, eine stärkere Unterstützung strukturschwacher Regionen und eine Stärkung des Bundesfinanzausgleichs.
Die Erschliessung der Bergregionen mit hochwertigen Breitbandnetzen ist heute mindestens so wichtig wie die Erschliessung mit Strasse und Bahn. Der Ausbau der Datenautobahnen muss deshalb massiv beschleunigt werden, um eine digitale Spaltung der Schweiz zu verhindern. Zudem sollen Einschränkungen insbesondere im Umweltbereich und bei Submissionsverfahren reduziert werden.
Mit diesen und weiteren Massnahmen soll die Wirtschaft in den Berggebieten und ländlichen Räumen gezielt gefördert und so zunehmenden Pendlerströmen, überlasteten Verkehrsnetzen und Siedlungsdruck in den urbanen Zentren entgegen gewirkt werden.
Letztlich geht es der SAB darum, dass die Berggebiete und ländlichen Räume ihre identitätsstiftende Rolle als eigenständige Wirtschafts- und Lebensräume weiterhin wahrnehmen können. Die Entwicklung dieser Räume darf dabei nicht von oben herab verordnet werden, sondern muss entsprechend den jeweiligen räumlichen Gegebenheiten vor Ort ausdiskutiert und definiert werden.
Artikel von: Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB)
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