Google mit schwerem Geschütz gegen den IS
So archaisch die Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) wirken mag, bei der Rekrutierung setzt sie seit jeher auf das Internet und Social Media. Diesem Gebaren der Extremisten will Google jetzt einen Strich durch die Rechnung machen.
Bereits im vergangenen Jahr wurde daran gearbeitet, auf Youtube Gegen-Propaganda zum IS zu bringen. In diesem Jahr stehen Suchanfragen von Interessenten über Google im Fokus.
Suchanfragen gezielt umgeleitet
Googles hauseigener Think Tank für Technologie, Jigsaw, hat sich des Problems angenommen. Die Mitarbeiter haben nach Wörtern und Sätzen Ausschau gehalten, die Menschen, die mit dem IS in Verbindung stehen, oft googeln. Diese Personen werden nicht getrackt oder identifiziert, sondern vielmehr von der Absurdität ihrer IS-Anhängerschaft überzeugt. Dazu werden die Suchergebnisse zu 1‘700 verschiedenen Stichwörtern mit Anzeigen zu YouTube-Kanälen voller Anti-IS-Videos überschwemmt.
„Die Umleitungsmethode ist im Grunde eine zielgerichtete Werbekampagne: Wir nehmen diese Personen, die anfällig für IS-Rekrutierungsbotschaften sind und zeigen ihnen stattdessen Informationen, die den IS entkräften“, erklärt Yasmin Green von Jigsaw gegenüber „Wired“.
Gegen-Propaganda über Youtube
Die YouTube-Kanäle, auf die Google verlinkt, sind voll von Videos mit Stellungnahmen früherer Extremisten oder Menschen, die sich in der vom IS kontrollierten Stadt Ar-Raqqa in langen Schlangen um Essen anstellen. In einem Pilotprojekt haben innerhalb von zwei Monaten mehr als 300‘000 Menschen nach Suchanfrage auf die präparierten YouTube-Kanäle geklickt. Im September geht das Programm in die nächste Phase. Neben IS-Anhängern sollen übrigens auch Rechtsextreme mithilfe der „Targeted Ads“ eines Besseren belehrt werden.
Artikel von: pressetext.redaktion
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