Königlicher Nachwuchs im Zoo Basel

Er trägt seinen Namen mit vollem Recht, ist er doch von geradezu königlicher Eleganz und Schönheit: der farbenprächtige Königsglanzstar. In europäischen Zoos ist der anmutige Vogel in gerade einmal 23 Zoos zu finden, darunter auch im Zolli. Umso größer war dort die Freude, als im Juli drei gesunde Jungvögel geschlüpft sind.

Zoobesucher vor der Voliere der Königsglanzstare im Vogelhaus sind voller Bewunderung, denn: Diese Vögel sind wunderschön! Ihre Oberseite schimmert leuchtend blau, das Gesicht ist eher grünlich, die Iris der Augen ist zitronengelb, und die Federn auf der Brust und dem Bauch leuchten in einem kräftigen Gelb. Je nach Einfall der Sonnenstrahlen leuchten alle Farben in verschiedenen Variationen, ein unglaublich schöner Anblick.

Aber Königsglanzstare sind nicht nur wunderschön, sondern auch noch sehr sozial und neugierig. Ihren Ursprung haben sie in Ostafrika. Dort bewohnen sie die Buschsavanne von Tansania bis Äthiopien. Mit Vorliebe suchen sie Touristencamps und Siedlungen auf, denn sie haben gelernt, dass dort häufig ein Leckerbissen für sie abfällt. Sie leben in kleinen Gruppen, die oftmals aus einem Paar und ihren letzten Jungen bestehen.

Das Paar ist monogam, und wenn das Weibchen die zwei bis vier blau-grünen Eier in einer Baumhöhle bebrütet, so helfen alle mit und tragen ihr Insekten zu. Nach 14 Tagen schlüpfen die Jungen. Auch bei der Fütterung der Jungen helfen alle mit. Insekten stehen hoch im Kurs. Zu Beginn können die Jungen nur kleine Insekten fressen, je älter sie werden, desto grösser und vielfältiger darf auch der Speiseplan aussehen. Nach weiteren 20 Tagen verlassen die Jungen die Bruthöhle. Auch dann werden sie noch rund 14 Tage versorgt, bis sie beginnen selbständig nach Nahrung zu suchen.

Königsglanzstare (Cosmopsarus regius) kommen in Ostafrika noch recht häufig vor. Wie ihr Name sagt, sind sie eng mit Staren verwandt. Die Familie der Stare (Sturnidae) wird ihrerseits der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes) zugeteilt. In Europäischen Zoos wird diese Vogelart nicht sehr häufig gehalten. Laut ZIMS, der internationalen Datenbank für Zoos, werden in Europa rund 150 Königsglanzstare in lediglich 23 Zoos gehalten.

Trennung von den Rotschnabeltokos

Im Mai 2015 erhielt der Zoo Basel ein Paar Königsglanzstare von einem privaten Züchter. Die beiden Vögel harmonierten sehr gut, brauchten aber etwas Zeit, um sich an ihre neue Umgebung und Mitbewohner, die Rotschnabeltokos, zu gewöhnen. Im Juni 2016 beobachteten die Tierpfleger, dass die beiden Stare immer wieder Material in einen Nistkasten trugen, jedoch ihre Aktivitäten einstellten, sobald die Tokos aus der Aussenvoliere in die Innenvoliere hüpften, in der sie versuchten heimlich zu brüten.

Um es den Staren leichter zu machen, wurden die Tokos abgetrennt, und kaum waren die Türen zu, begannen die zwei Königsglanzstare Blätter und feine Gräser in ein Nest zu tragen. Am nächsten Tag war das Weibchen im Nistkasten verschwunden. Einige Tage später konnten durch eine kleine Kontrolle (als das Weibchen gerade die Kiste verlassen hatte) drei wunderschöne blau-grüne Eier entdeckt werden. Die Brut begann und alles verlief nach Plan. Im Juli schlüpften dann drei Junge, die alle erfolgreich von den Eltern aufgezogen wurden.

Ihr Gefieder ist noch lange nicht so schön wie das der Eltern. Aber diese Unscheinbarkeit ist für sie auch ein Schutz, denn so werden sie nicht so schnell entdeckt, wenn sie etwas unbeholfen in ihr neues Leben starten. Nach der ersten Mauser in ein paar Wochen werden sie aber genauso schön erstrahlen wie ihre Eltern.

 

Artikel von: Zoo Basel
Artikelbild: © Cburnett, Wikimedia, GNU

MEHR LESEN