23. EuroBirdwatch – Zugvögel im Blick
Am Wochenende hat die Schweiz zusammen mit 39 weiteren Ländern am 23. EuroBirdwatch teilgenommen. Das ist ein jährlich stattfindendes Grossereignis der BirdLife-Partner in Europa und Zentralasien.
59 lokale Sektionen von BirdLife Schweiz hatten zur Beobachtung der herbstlichen Zugvögel-Formationen und –schwärme am Himmel eingeladen. 3‘000 Vogel-Begeisterte hierzulande sind dieser Einladung gefolgt und zählten insgesamt 50‘781 Zugvögel. Europaweit waren es 20‘000 Personen, die 5.5 Millionen Zugvögel auf dem Weg in ihre Winterquartiere registrierten.
Ein faszinierendes Schauspiel
Seit über 20 Jahren steht das erste Oktober-Wochenende in der Schweiz und in vielen weiteren Ländern im Zeichen der Zugvögel. Der Blick in den Himmel bietet im Herbst dank der durchziehenden Vögel ein faszinierendes Schauspiel. Nicht selten können ausserordentliche Naturbeobachtungen gemacht werden. Zu den diesjährigen ornithologischen Highlights zählen zum Beispiel Kiebitzregenpfeifer, Kornweihe und Bartgeier.
Bei der Zugvogelbeobachtung während des EuroBirdwatch werden immer auch die drei häufigsten Arten bestimmt. Dieses Jahr waren dies in der Schweiz Buchfink (22’834 Vögel), Star (3217 Vögel) und Kormoran (2197 Vögel). Die Vogel-Interessierten konnten grosse Schwärme, aber auch einzeln ziehende Vögel mit den zur Verfügung gestellten Fernrohren und Feldstechern beobachten und sich von Fachpersonen zum Vogelzug informieren lassen. Neben Beobachtungsständen boten einige Sektionen Exkursionen, öffentliche Beringungen und Spiele für Gross und Klein an.
Vielfältige Gefahren lauern
Der EuroBirdwatch möchte auch das Bewusstsein für die Gefahren schärfen, die den Vögeln auf ihrem Weg ins Winterquartier begegnen. Neben natürlichen Hindernissen wie den Alpen oder rauer Witterung spielt der Mensch eine entscheidende Rolle: Gemäss einem 2015 erschienenen umfassenden Bericht von BirdLife International werden im Mittelmeerraum jährlich rund 25 Millionen Zugvögel illegal getötet. Daneben erschweren Trockenlegungen von Feuchtgebieten, Stromleitungen, Windenergieanlagen und starke Nachtbeleuchtung die Reise in die Winterquartiere.
BirdLife Schweiz setzt sich für die Zugvögel in den Brutgebieten, auf dem Zugweg und in den Zielgebieten ein. In Zusammenarbeit mit den BirdLife-Partnern vor Ort wird die Schaffung von Schutzgebieten und die Öffentlichkeitsarbeit in den betroffenen Ländern unterstützt.
Artikel von: BirdLife Schweiz
Artikelbild: Buchfink (© Michael Gerber)