Schweiz präsentiert ihr Engagement in der Arktis
Im Rahmen des Arctic Circle in Reykjavik, der weltweit grössten Konferenz, die sich der arktischen Region und seinen wissenschaftlichen, politischen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen widmet, präsentiert die Schweiz ihr Engagement und ihre Aktivitäten in der Arktis.
An der vom 7. bis 9. Oktober 2016 dauernden Konferenz stehen Fragen im Zusammenhang mit den Folgen des Klimawandels im Zentrum. Die Schweizer Delegation, der Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft angehören, wird von Staatssekretär Yves Rossier geleitet. Die Teilnahme am Arctic Circle findet vor dem Hintergrund der schweizerischen Kandidatur für den Beobachterstatus im Arktischen Rat statt.
Die Schweiz ist eingeladen worden, an der 4. Versammlung des Arctic Circle ihr Engagement und ihre Aktivitäten in der Arktis vorzustellen. Diese Gelegenheit wird die Schweiz dazu nutzen, die Parallelen zwischen der Schweiz und den Ländern des Nordens aufzuzeigen. Gletscher haben die Landschaft der Schweiz massgeblich geformt.
Wie die grönländische Eiskappe sind sie besonders vom Klimawandel betroffen. Die Schweiz hat in der Höhenforschung sowie in der Erforschung der Kryosphäre, das heisst des Bereichs der die Erde bedeckenden Eismassen, eine langjährige Erfahrung und Tradition vorzuweisen. Diese Expertise findet seit vielen Jahren Eingang in verschiedene Forschungsprojekte in der Arktis. Das bedeutendste Projekt ist die Forschungsstation Swiss Camp im Osten Grönlands, wo seit über 20 Jahren Klimamessungen durchgeführt werden.
In einer Plenarsitzung sollen die zahlreichen Interaktionen zwischen der Schweiz und der arktischen Region sowie ihr wissenschaftliches Engagement hervorgehoben werden. Staatssekretär Yves Rossier, Nationalrätin Tiana Angelina Moser, Frederik Paulsen, Mitbegründer des neuen Swiss Polar Institute, Konrad Steffen, Direktor der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), und Matthias Finger (EPFL) werden daran teilnehmen.
Die Teilnahme am Arctic Circle findet vor dem Hintergrund der schweizerischen Kandidatur für den Beobachterstatus im Arktischen Rat statt. In diesem zwischenstaatlichen Gremium haben nebst den acht Anrainerstaaten der Arktis (Kanada, Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Russland, Schweden und die USA), die indigenen Völker sowie Länder mit bedeutendem Engagement in der Region Einsitz.
Arctic Circle
Die Eisschmelze in der Arktis ermöglicht neue Handelswege zwischen Asien und Europa, beschleunigt den Klimawandel und erleichtert den Zugang zu grossen bis anhin ungenutzten Rohstoffvorkommen. Damit einhergehende politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche und ökologische Fragen sollen an der diesjährigen Konferenz des Arctic Circle thematisiert werden.
Der Arctic Circle ist ein internationales Forum, an dem jedes Jahr politische Entscheidungsträger, Wirtschaftsverantwortliche, Umweltexperten, Wissenschaftler sowie Vertreter der indigenen Bevölkerung teilnehmen. Ziel der Konferenz ist es, den Dialog zwischen den Akteuren zu intensivieren und die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf die Zukunft der Arktis zu lenken.
Mit Blick auf die zunehmend strategische Rolle der Arktis hat der Arctic Circle rasch an Bedeutung über die Anrainerstaaten der Arktis hinaus gewonnen. So haben sich 2015 rund 2‘000 Personen aus 50 Ländern in Island eingefunden, um über die Zukunft der fragilen Region zu sprechen.
Folgen des Klimawandels für indigene Bevölkerung
Die Schweiz interessiert sich in Zusammenhang mit der Arktis nicht nur für wissenschaftliche, sondern auch für kulturelle Fragen. Unter anderem setzt sie sich dafür ein, dass die indigene Bevölkerung in die Diskussionen miteingebunden wird. Im Rahmen eines Side Event des Arctic Circle werden schweizerische und grönländische Gäste die Folgen des Klimawandels für die Bewohner der Arktis diskutieren. Des Weiteren widmet sich eine Ausstellung den Aktivitäten der Schweiz in der Polarregion und zeigt die zahlreichen Verbindungen zwischen unserem Land und der Arktis auf.
Artikel von: Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten
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