Übergangswohnheim für Flüchtlinge in Wilderswil startet gut
Im ersten Übergangswohnheim für anerkannte Flüchtlinge im Kanton Bern ist der Betrieb gut angelaufen. Nach den Gesprächen am ersten runden Tisch kommt die Gesundheits- und Fürsorgedirektion zu diesem Schluss.
Mitte August wurde das Übergangswohnheim im ehemaligen Hotel Kreuz in Wilderswil vom kantonalen Sozialamt eröffnet. Es wurde im Rahmen eines Pilotprojekts für 40 anerkannte Flüchtlinge eröffnet.
Aufgrund der grossen Anzahl von anerkannten Flüchtlingen ist die Wohnungssuche zu einer grossen Herausforderung geworden. Um genügend Unterkunftsplätze für die betroffenen Personen zur Verfügung stellen zu können, hat die Gesundheits- und Fürsorgedirektion im Hotel Kreuz in Wilderswil im Rahmen eines Pilotprojekts auf zwei Jahre befristet eine Kollektivunterkunft für 40 anerkannte Flüchtlinge eröffnet.
Bis zum Bezug einer eigenen Wohnung dient diese Unterkunft für zirka drei bis sechs Monate als Übergangswohnheim. Die Zusammensetzung der Bewohnerinnen und Bewohner kann nur schwer gesteuert werden und wird durch Flüchtlinge bestimmt, die innerhalb kurzer Frist keine Wohnung gefunden haben.
Da aktuell der grösste Teil der anerkannten Flüchtlinge aus Eritrea stammt, befinden sich derzeit vor allem Personen aus diesem Herkunftsland im Übergangswohnheim in Wilderswil. Die Unterkunft wird von der Asylkoordination Thun (AKT) betrieben, die bereits die Durchgangszentren für Asylsuchende im Hotel Rugen in Matten und im Hotel Krone in Unterseen betreut.
Runder Tisch
Der erste Runde Tisch mit Vertretungen der Gemeindebehörde, des Kantons, der Polizei, der Nachbarschaft und der AKT als Betreiberin hat in der Zwischenzeit stattgefunden. Die Nachbarschaft und die Polizei hatten keine negativen Vorkommnisse festgestellt. Die AKT Thun als Betreiberin teilte mit, dass der Start abgesehen von einigen Anfangsproblemen trotz grossem Zeitdruck erfreulich verlaufen sei. Der runde Tisch wird künftig einmal im Monat durchgeführt und soll helfen, allfällige Probleme möglichst frühzeitig erkennen und lösen zu können.
Deutschkurse und Beschäftigung
Flüchtlinge sollen möglichst rasch integriert werden, da sie voraussichtlich in der Schweiz bleiben werden. Deswegen organisiert die AKT im Auftrag des Kantons tägliche Deutschkurse und gemeinnützige Beschäftigungsprogramme. Die Beschäftigungsprogramme sollen in enger Kooperation mit den Gemeinden der Region umgesetzt werden. Hier haben mit Unterstützung des Regierungsstatthalteramts Interlaken-Oberhasli bereits erste Kontakte mit den Gemeindepräsidenten des Bödeli und Umgebung stattgefunden.
Auch Freiwillige sind willkommen, um diese Integrationsbemühungen zusätzlich zu unterstützen. Zu Beginn Oktober 2016 wird auch das Hotel Krone in Unterseen von einer Kollektivunterkunft für 70 Asylsuchende in ein Übergangswohnheim für 50 anerkannte Flüchtlinge umfunktioniert. Pascal Pries, Sozialpädagoge HF, ist Leiter beider Übergangswohnheime in Wilderswil und in Unterseen.
Artikel von: Kommunikation Kanton Bern (KomBE), Staatskanzlei
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