Alpen-Initiative: Keine Spielchen mit dem Nachtfahrverbot
Die Alpen-Initiative begrüsst es, dass die Ständeratskommission das Nachtfahrverbot für Lastwagen nicht aufweichen will. Dieses Verbot ist ein wichtiges Element zum Schutz der Bevölkerung und zur angestrebten Verlagerung der Güter auf die Schiene.
Ebenso ist die Alpen-Initiative erfreut, dass die Kommission die 40-Tonnen-Limite für Holztransporte nicht anpassen will. Damit würde ein Präzedenzfall geschaffen.
Zwischen 22 Uhr und 5 Uhr dürfen in der Schweiz keine Lastwagen fahren. Ausnahmen beispielsweise für den Transport von Frischwaren sind an der Tagesordnung. Doch die nationale und internationale Strassentransport-Lobby möchte das Nachtfahrverbot am liebsten ganz weg haben. Nun versucht sie, das Verbot mit einem politischen Vorstoss aufzuweichen, respektive das Verbot um eine Stunde zu verkürzen. «Das wäre ein erster Schritt zur Abschaffung des Nachtfahrverbots», sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative. «Wir sind deshalb sehr erfreut, dass sich die Ständeratskommission nicht auf solche Spielchen einlässt.»
Eine Lockerung des Nachtfahrverbots würde die vom Volk gewünschte Verlagerung der Gütertransporte von der Strasse auf die Schiene gefährden. Zudem würden die Investitionen in die Eisenbahn-Alpentransversalen entwertet und die Erfolge der Schweizer Verlagerungspolitik untergraben. Eine aktuelle Studie des Bundesamts für Umwelt (BAFU)* zeigt, dass der Schwerverkehr einen überdurchschnittlich hohen Anteil am Gesamtlärm verursacht. Gerade die Störungen der Nachtruhe in den frühen Morgenstunden kann die Gesundheit stark beeinträchtigen und stellt eine nicht zumutbare Belastung für die Schweizerinnen und Schweizer dar. «Das Nachtfahrverbot ist ein zentraler Faktor im internationalen Transitverkehr. Wenn wir es aufweichen, bringt das für die Schweiz nur Nachteile», sagt Jon Pult.
Mit einem zweiten Vorstoss wird versucht, die 40-Tonnen-Limite für Holztransporte auf 44 Tonnen anzuheben. «Damit würde Tür und Tor geöffnet, dass auch andere Branchen mit noch grösseren und noch schwereren Lastwagen herumfahren können», sagt Jon Pult. In der EU ist der Druck gross, 60-Tonnen-Lastwagen zuzulassen. «Es macht doch keinen Sinn, einzelne Branchen zu bevorzugen und damit einen Dammbruch zu riskieren», argumentiert Jon Pult. Deshalb ist die Alpen-Initiative erfreut, dass die Ständeratskommission diesen 44-Tonnen-Vorstoss ablehnt.
Quelle: Verein zum Schutz des Alpengebietes vor dem Transitverkehr
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