Schwarzsee FR: Tiefe Trauer um den toten Silas (13) – auch Vorwürfe an die Polizei

Tragische Gewissheit im Fall des vermissten Silas (13) aus dem Kanton Freiburg: Der Leichnam des Jungen wurde am Wochenende in einem schwer zugänglichen Gebiet oberhalb des Schwarzsees gefunden.

Silas war seit dem 22. Januar 2017 verschwunden. Nach einem Streit mit seiner Mutter auf einem Parkplatz in Schwarzsee war er davongelaufen. Seither fehlte von ihm jede Spur. Die Mutter hatte ihn am gleichen Tag als vermisst gemeldet.

Eine Woche lang hatten Einsatzkräfte der Alpinen Rettung Schweiz (ARS) nach dem 13-jährigen Silas gesucht. Neben der ARS und eines grossen Polizeiaufgebots mit 400 Beamten hatte sich auch die Bevölkerung an der Suchaktion beteiligt.

Am Samstag, gegen 16:30, dann die traurige Gewissheit: Nahe der Alp Roggos Hürli, im Gebiet Riggis-alp, etwa 45 Gehminuten von der Talstation Gypsera entfernt, war Silas tot aufgefunden. Laut dem Einsatzleiter Frédéric Bertschy lag der Junge am Fuss einer 65 bis 70 Meter hohen Felswand in einem nur schwer erreichbaren Gebiet. Deshalb wurde für die Bergungsarbeiten ein Heli eingesetzt.

Gefunden hatte den Leichnam ein Tourenskifahrer, der Fussspuren des Jungen entdeckt hatte.

Laut einem Bericht von „20 Minuten“ will die Schwester des Finders die Spuren von Silas schon am Montag, also am Tag nach seinem Verschwinden, im Schnee entdeckt haben. „Das war am Montagnachmittag. Sie hat die Spuren fotografiert und die Bilder der Polizei gegeben – inklusive Kartenausschnitt, wo sie sich befinden“, zitiert ihn die Zeitung. Die Geschwister werfen der Polizei vor, den Spuren nicht nachgegangen zu sein.

Der Tourenskifahrer war auf Bitte seiner Schwester den Spuren nachgegangen und hatte schliesslich den toten Jungen am Samstag gefunden. Der Fundort am Fusse des Felsens sei „mit normalen Wanderschuhen erreichbar gewesen“, so der Finder laut „20 Minuten“.

Die Kantonspolizei Freiburg bestätigt den Eingang der Meldung am Montag. „Aber es kamen auch wieder Spuren zurück“, so Polizeisprecher Bernard Vonlanthen. In diesem Sektor sei auf jeden Fall gesucht worden. Zudem seien laut Polizei zahlreiche weitere Hinweise eingegangen, denen nachgegangen werden musste. Alle Hinweise seien sehr ernst genommen worden.

Nach dem Auffinden des Leichnams wurde diese in die Pathologieabteilung des Kantonsspitals Freiburg gebracht. Spezialisten identifizierten den Leichnam rasch als den vermissten Silas.

Wie der Junge zu Tode kam, ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Ebenfalls werde die Möglichkeit untersucht, dass eine Drittperson beteiligt gewesen war.

Der Einsatzleiter Frédéric Bertschy Bertschy nutzte auch die Gelegenheit, um der Bevölkerung für die Anteilnahme und Mithilfe zu danken.

Die Trauer in der Bevölkerung ist riesig. An Silas Schule musste professionelle Hilfe hinzugezogen werden. Auch wurde eine kleine Gedenkstätte für den toten Jungen eingerichtet.

 

Quellen: Berner Zeitung, 20 Minuten
Artikelbild: izzzy71 – shutterstock.com

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