Falschparken 2.0: User verpetzen Fahrer gegen Geld

Wer in Grossbritannien einen Falschparker vor Ort mit seinem Handy fotografiert und das Bild in der App „UK Car Park Management“ (CPM) anonym hochlädt, darf sich bei einem berechtigten Vergehen des Autofahrers über eine Belohnung von zehn Pfund (etwa zwölf Euro) freuen.

Nie ohne Überprüfung

„Die Strafzettel enthalten keine Referenz zu den Nutzern. Alle Materialien sind so entworfen, dass der Fahrer im Glauben ist, ein offizieller CPM-Streifengänger habe sie erwischt“, erläutert das Car-Park-Management auf seiner Website.

Mit der Massnahme wolle man Grundstücksbesitzer mehr Macht verleihen und somit Falschparker schneller zum Zahlen bringen.
„Ein in der App hochgeladenes Foto ist bloss ein Hinweis und jedes einzelne wird von einem Angestellten überprüft, bevor ein Strafzettel angefertigt wird“, sagt CPM-Chef James Randall. Auf der Website werden nun auch vorgefertigte Schilder angeboten, auf denen Hinweise stehen, dass es sich um privates Gelände handelt. Diese können Briten vor dem Grundstück anbringen, um Autofahrer hinzuweisen.

Sozialer Frieden in Gefahr

Experten sehen in der App allerdings eine Gefährdung für den gesellschaftlichen Frieden. „Das ist ein Rezept für ein Desaster. Das wird ein totales Chaos durch das Untergraben von Vertrauen auslösen und womöglich zu Auseinandersetzungen zwischen Fahrern und Passanten führen, die mal eben schnell zehn Pfund verdienen möchten“, erklärt Simon Williams von der Automobil-Versicherung RAC.

 

Quelle: pressetext.redaktion
Artikelbild: Symbolbild © O.M. – shutterstock.com

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