Toshiba: AKW-Bau reissen Bilanzloch - Wertberichtigung von rund 5,9 Mrd. Euro

Der japanische Technologieriese Toshiba sorgt nach diversen Bilanzskandalen nun auch wegen Problemen der Atomsparte in den USA neuerlich für Negativschlagzeilen. Wie das Management des Konzerns heute, Dienstag, bekannt gegeben hat, müssen sich Aktionäre und Investoren wegen der schwächelnden Sparte auf eine Wertberichtigung in Höhe von 721,5 Mrd. Yen (rund 5,9 Mrd. Euro) gefasst machen. Für das noch bis Ende März laufende Geschäftsjahr rechnet Toshiba nun mit einem Verlust von 390 Mrd. Yen (3,2 Mrd. Euro).

Zuvor waren 145 Mrd. Yen Gewinn erwartet worden. Verwaltungsratschef Shigenori Shiga nimmt daraufhin seinen Hut.

Verwirrung um aktuelle Zahlen

Für Verwirrung und wenig Zuversicht hatte auch die Ankündigung des Unternehmens gesorgt, die Veröffentlichung der Quartalszahlen und der Abschreibungen für das Geschäft mit Atomkraftwerken auf den 14. März zu verschieben. Wenige Stunden später gab das Unternehmen dann doch die Zahlen bekannt. Auslöser für die Wertberichtigungen sind Verzögerungen und Kostenüberschreitungen beim Bau von zwei Atomkraftwerken in den US-Bundesstaaten Georgia und South Carolina.

Die Japaner hatten den US-Atomkonzern Westinghouse 2006 gekauft, der wiederum zuvor die Spezialbaufirma Stone & Webster übernommen hatte. Die Krise bei Toshiba ist exemplarisch für die Probleme der Atomindustrie angesichts eines verstärkten Augenmerks auf Sicherheitsstandards und niedriger Preise für fossile Brennstoffe.

 

Quelle: pressetext.redaktion
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