Kanton Zürich: Polizeiliche Kriminalstatistik PKS - Delikte nahmen erneut ab

An einer Medienkonferenz am 27. März 2016 hat Christiane Lentjes Meili, Chefin Kriminalpolizei der Kantonspolizei Zürich, über die polizeiliche Kriminalstatistik 2016 informiert. Nach den Tiefstwerten des Jahres 2015 haben die Zahlen der Delikte gemäss Strafgesetzbuch erneut abgenommen. Insbesondere die Zahl der Vermögensdelikte, namentlich der Einbrüche ist stark rückläufig.

Die Zahl der im Kanton Zürich polizeilich festgestellten Delikte gemäss Strafgesetzbuch hat 2016 gegenüber dem Vorjahr um über 4’700 Delikte (-5,1%) abgenommen, ebenso die registrierten Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz (-15,1%).

Häufiger geworden sind demgegenüber erneut Widerhandlungen gegen das Ausländerrecht (+5,7%). Insgesamt wurden 2016 über 6’600 oder knapp 5,6% Delikte weniger als 2015 registriert. Im Kanton Zürich werden damit neuerlich die tiefsten Werte seit Einführung der Kriminalstatistik 1980 erreicht.


Medienkonferenz Polizeiliche Kriminalstatistik Kanton Zürich 2016 (Bild: Kapo Zürich)

Die vielschichtigen polizeilichen Strategien mit Präventionskampagnen, Schwerpunktaktionen mit hohem Personaleinsatz, Kriminalanalysetools zur Disposition uniformierter und ziviler Polizeieinsätze, Spezialtrainings zur Erkennung von deliktischem Verhalten und konsequente Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen haben auch im letzten Jahr ihre Wirkung nicht verfehlt. Besonders signifikant ist die Abnahme bei den Vermögensdelikten mit rund 6,2%. Der starke Rückgang bei den Einbruchdiebstählen und den zugehörigen Sachbeschädigungen sowie bei nahezu sämtlichen andern Diebstahlsarten gab hierfür den Ausschlag.

2016 wurden mehr Straftaten gegen Leib und Leben (+11,8%) verzeichnet und die Zahl der Opfer von vollendeten Tötungsdelikten stieg an (10 Personen; 2015: 8). Insgesamt fällt hier aber vor allem der Anstieg minderschwerer Gewalt wie Tätlichkeiten (+23,8%) und einfache Körperverletzungen (+9%) ins Gewicht, der auf eine markante Zunahme entsprechender Strafanzeigen im Kontext von häuslicher Gewalt zurückzuführen ist. Bedauerlich ist auch die erneute Zunahme von Raubdelikten, bei denen eine Waffe (+27,6%) eingesetzt worden ist, nachdem die Zahl im Vorjahr markant tiefer ausgefallen war. Auffällig ist auch die Zunahme der Zahl gemeldeter Erpressungen (+63,8%), wobei vor allem mehr DDoS-Attacken und andere Formen unter Nutzung des Internets zu beobachten sind. Auch bei den Betrugsdelikten fallen digitale Formen im Internet vermehrt ins Gewicht.

Auch 2016 war die Zahl ermittelter jugendlicher Beschuldigter von Delikten gemäss Strafgesetzbuch unverändert tief (-1,1%). Bei der Verteilung von schweizerischen und ausländischen Beschuldigten auf die Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen (StGB), hat der Anteil straffällig gewordener Personen aus der Asylbevölkerung von 3,5% auf 4,8% zugenommen. Damit erreicht er aber nicht den hohen Anteil von 2012 (9%), obwohl die Asylbevölkerung seither um über 46% angewachsen ist. Der Anteil ausländischer Straftäter ohne dauerhaften Aufenthalt in der Schweiz hat sich demgegenüber geringfügig verringert.

Alle Zahlen und Fakten

Oberstes Bild: Christiane Lentjes Meili, Chefin Kripo Kantonspolizei Zürich und Felix Lengweiler, Chef Kripo Stadtpolizei Zürich

 

Quelle: Kantonspolizei Zürich
Artikelbild: Kantonspolizei Zürich / Facebook

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