Pharmaindustrie der Schweiz veröffentlicht Jahresbericht zum Tierschutz
Bereits zum siebten Mal veröffentlicht die forschende Pharmaindustrie der Schweiz heute ihren Jahresbericht zu der 2010 verabschiedeten Tierschutzcharta.
Mit zahlreichen Beispielen zeigt der Bericht auf, wie die Interpharma-Mitgliedsfirmen die Bedingungen bei Tierversuchen und den Schutz der Labortiere im Sinne der Charta weiter verbessert haben.
Die forschende Pharmaindustrie erfüllt in der Schweiz die Auflagen einer der weltweit striktesten Tierschutzgesetzgebungen. Die Interpharma-Mitgliedsfirmen sind sich der Verantwortung bewusst und sind basierend auf der im Jahr 2010 geschaffenen Zehnpunktecharta bestrebt, die hohen Standards bei Tierversuchen durch konkrete Projekte laufend weiterzuentwickeln und weltweit Verbesserungen zu implementieren.
Nationale und internationale Förderung der 3R-Forschung
„Im Bewusstsein, dass Tierversuche für den medizinischen Fortschritt nach wie vor unerlässlich sind, geht es darum, diese möglichst aussagekräftig und gleichzeitig schonungsvoll zu gestalten (refine), ihre Zahl auf das Notwendige zu beschränken (reduce) und Ersatzmethoden zu entwickeln, zu fördern und wo immer möglich anzuwenden (replace)“, betont René Buholzer, Generalsekretär von Interpharma.
Die forschenden pharmazeutischen Firmen richten sich konsequent nach den 3R-Tierschutzprinzipien und forschen ständig nach weiteren Verbesserungen. So verleihen einzelne Unternehmen jährlich einen 3R-Preis, mit dem sie wegweisende interne Projekte und Erkenntnisse auszeichnen, sie veranstalten internationale 3R-Tage für ihre Mitarbeitenden und fördern externe 3R-Forschungsprojekte. Im diesjährigen Bericht werden einige Beispiele für 3R-Preise und -Projekte vorgestellt, um einen Einblick in die aktuelle Forschung zu gewähren.
Zudem setzt sich Interpharma für die Schaffung eines nationalen 3R-Kompetenzzentrums ein. Im Frühjahr 2016 hat swissuniversities vom Bund das Mandat erhalten, die Struktur und das Aufgabengebiet eines solchen Zentrums auszuarbeiten. In den jeweiligen Arbeitsgruppen mit Interessensvertretern aus Akademie, Industrie und Behörden wurden die Details für ein zukünftiges 3R-Kompetenzzentrum ausgearbeitet. Dieses soll 3R-Projekte gezielt fördern und in Zusammenarbeit mit der Industrie und den Hochschulen die entsprechenden Ergebnisse nachhaltig umsetzen. Interpharma begrüsst die geplante Umsetzung ab 2018.
Wissensaustausch und Ausbau des Dialogs
Um die Diskussion auch über die Grenzen der Firmen und der Schweiz hinauszutragen, wird die Tierschutzcharta auch bei Vertragspartnern im In- und Ausland bekannt gemacht. Seit 2014 finden regelmässig gemeinsame Audits der Interpharma-Mitgliedsfirmen bei Züchtern von Versuchstieren und Auftragsforschungsinstituten statt. Ziel der Audits ist es, allfällige Mängel im Tierschutzbereich bei Forschungspartnern frühzeitig zu erkennen und partnerschaftlich Verbesserungen zu realisieren. Der Austausch soll zum einen die optimale Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben ermöglichen und zum anderen darüber hinausgehende Bemühungen zur Implementierung des 3R-Prinzips vereinfachen.
Den vollständigen Animal Welfare Report 2017 finden Sie auf der Website von Interpharma in der Rubrik Publikationen/Forschung. Er steht dort auch als PDF zur Verfügung. Die Druckversion der Broschüre kann auf Deutsch, Französisch und Englisch bezogen werden.
Quelle: Interpharma
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