Tierschützer besetzen Schlachthof
In der Nacht von Sonntag auf Montag haben etwa 30-35 Personen das Gelände eines Schlachthofs in Düren besetzt.
Die Polizei ist mit Einsatzkräften vor Ort.
Der Betrieb des Schlachthofs wurde vorübergehend einstellt.
Die Personen waren am Sonntag gegen 23:00 Uhr unberechtigt auf das Gelände in der Paradiesstraße gelangt. Etwa zehn bis zwölf Personen blockierten die Zufahrt zum Schlachthof, weitere waren auf das Dach des Gebäudes geklettert, einige hatten sich offenbar angekettet.
Bisher wurden fünf Personen in Gewahrsam genommen. Die Identität der Frauen konnte bislang nicht zweifelsfrei festgestellt werden, da sie keine Angaben zu ihrer Identität machten und eine Identifizierung aufgrund von Manipulation an den Fingerkuppen nicht möglich war.
Im Internet wurde ein Bekennerschreiben veröffentlicht, in dem sich die Besetzer als Tierschützer und autonome Gruppe bezeichnen.
Da sich die Aktion bislang ausschließlich auf dem Gelände des Schlachthofs abspielt, hat die Besetzung bisher keine direkten Auswirkungen auf das öffentliche Leben oder die Verkehrslage.
Das Ziel der Einsatzkräfte vor Ort ist es, die Personen dazu zu bewegen, das Gelände friedlich und freiwillig zu verlassen.
Derzeit laufen die polizeilichen Maßnahmen noch, es wird nachberichtet.
Update
Die seit dem gestrigen Abend andauernde Besetzung des Schlachthofs wurde beendet. Die Polizei nahm insgesamt 32 Personen in Gewahrsam, einige konnten nach erfolgter Personalienfeststellung bereits wieder entlassen werden.
Die Besetzung durch „autonome Tierschützer“, wie sich die Gruppe im Internet selbst bezeichnet, dauerte bis in den Montagnachmittag hinein. Für die Personen, die sich seit dem Sonntagabend auf dem Dach sowie an einer Zufahrtsrampe aufhielten und sich zum Teil in sogenannten „Lock ons“ festgekettet hatten, bestand während der gesamten Einsatzdauer die Möglichkeit, das Gelände freiwillig zu verlassen. Dies geschah nicht, so dass die Einsatzkräfte der Polizei einschreiten mussten. Personen wurden aus ihren „Lock ons“ gelöst und mit Hilfe eines Hubsteigers vom Dach hinunter gebracht. Sie wurden in Gewahrsam genommen und zum Zwecke der Identitätsfeststellung zum Polizeipräsidium nach Aachen gebracht. Zwei Jugendliche wurden dem Jugendamt übergeben.
Der Anfangsverdacht eines Landfriedensbruchs wurde zwischenzeitlich revidiert, bei der vorgeworfenen Straftat handelt es sich um einen Hausfriedensbruch; ein entsprechender Strafantrag wurde seitens des Schlachthofbetreibers gestellt.
Bis zur tatsächlichen Räumung des Geländes und des Dachs vergingen mehrere Stunden, da für die Höhenrettung ein Hubsteiger erforderlich war, der angefordert und geliefert werden musste. Zahlreiche Polizisten aus Bereitschaftspolizeieinheiten aus NRW, unter anderem speziell für die Höhenrettung ausgebildete Beamte, waren im Einsatz.
Quelle: Polizei Düren
Quelle: Polizei Düren
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