Frauen zur Prostitution gezwungen - nigerianisches Ehepaar festgenommen
Darmstadt-Eberstadt. Einen Erfolg konnten Staatsanwaltschaft und Polizei in einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Zwangsprostitution verzeichnen.
Nach umfangreichen Ermittlungen konnten Beamte der Kriminaldirektion des Polizeipräsidiums Südhessen am Dienstagmorgen (04.06.2019) ein nigerianisches Ehepaar in Eberstadt festnehmen. Gegen den 37-jährigen Mann und seine 40-jährige Frau besteht der Verdacht des Menschenhandels zur sexuellen Ausbeutung. Beide wurden noch am selben Tag dem Haftrichter vorgeführt, der den Vollzug der Untersuchungshaft anordnete.
Die beiden in Eberstadt wohnenden Tatverdächtigen gerieten im Juni 2018 in das Visier der Ermittler. Sie stehen im Verdacht, federführend Frauen aus ihrem Heimatland nach Deutschland geschleust und anschließend an verschiedene Bordelle vermittelt zu haben. Hierzu sollen die Frauen mittels eines sogenannten Voodoo-Schwurs bereits in ihrem Heimatland eingeschüchtert worden sein. In Deutschland angekommen, sollen sie dann gezwungen worden sein, ihre Schulden in verschiedenen Bordellen abzuarbeiten.
Im Rahmen dieses Ermittlungsverfahrens fanden am Dienstag (04.06.) zwei Wohnungsdurchsuchungen in Eberstadt statt. Dabei vollstreckten die eingesetzten Beamten die auf Antrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt vom Amtsgericht erlassenen Haftbefehle gegen die beiden Tatverdächtigen. Bei den Durchsuchungen konnten die Ermittler zudem Beweismittel sicherstellen, die den Tatverdacht gegen das Paar erhärteten.
Zudem trafen die Beamten in einer Wohnung auf einen 31-jährigen nigerianischen Staatsangehörigen, der wegen illegalen Aufenthalts zur Fahndung ausgeschrieben war. Bei ihm stellten die Ermittler zahlreiche neuwertige Kleidungsstücke sicher, die mutmaßlich aus einem Kreditkartenbetrug stammten und verkauft werden sollten. Gegen den Mann wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und ihm wurde eine Meldeauflage erteilt.
Die Ermittlungen, insbesondere auch zu weiteren Tatbeteiligten, dauern an.
Quelle: Staatsanwaltschaft Darmstadt und Polizeipräsidium Südhessen
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