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Diskussion: Braucht eine Gesellschaft Waffen?

21.10.2019 |  Von  |  News

Nach den Terroranschlägen, die auch in Deutschland und Österreich immer wieder erfolgen, stellt sich vor allem die Politik die Frage, wie das Waffenrecht weiter zu verschärfen ist. Teilweise ist das schon kurios.

In Deutschland gilt das strengste Waffengesetz überhaupt. Wer dort mit einer Gaswaffe in der Öffentlichkeit herumläuft, benötigt einen kleinen Waffenschein. Witzig ist das deshalb, da Gaswaffen keinen wirklichen Schaden anrichten können.

Früher rannten wir in unserer Kindheit damit rum. Zudem sind die Modelle, die in Deutschland legal sind, bereits in der Leistung eingeschränkt. Nach jedem weiteren Anschlag kommt also die Frage, ob man das Waffengesetz nicht verschärfen müsse. Dazu stellt sich die Gegenfrage, ob es überhaupt noch weiter verschärft werden kann.

Als negatives Beispiel wird immer wieder die USA herangezogen. Dabei ist das Land bei näherer Betrachtungsweise nicht unbedingt ein Negativbeispiel. Die Statistiken mit Vorfällen und Tötungen durch Waffen zeigen immer wieder Höchstwerte. Das ist richtig. Vergessen wird dabei aber, dass eine Vielzahl von Selbstmorden in diese Statistiken einbezogen wird. Bei vielen Amokläufen und Terroranschlägen wurden illegale Waffen genutzt. So auch in Deutschland. Eine Verschärfung des Waffenrechts würde also nur den normalen, gesetzestreuen Bürger treffen, der weiter in seinen Rechte eingeschränkt wird.

Er hat kaum noch Mittel, sich selbst zu verteidigen. Bei einem Einbruch in seinem Haus muss er um sein Leben fürchten. Die Polizei braucht immer länger (20 Minuten und mehr) und kommt meistens zu spät. Die Täter aber werden brutaler. Während der Hausbesitzer einen legalen Teaser in Deutschland haben darf, der bei Berührung höchstens zu einem Kitzeln führt, hat der Täter eine illegale Waffe (meistens nicht einmal aus Deutschland). Können Waffen sicherer gemacht werden, muss das Waffenrecht verschärft werden … alle diese Überlegungen zielen doch nicht mehr drauf ab, das Leben in einem Land sicherer zu machen. Es sind politische Mittel, um die Wähler bei Laune zu halten und das eigene Versagen unter den Tisch zu kehren.

Sind mehr Waffen ein Problem?

Nein. Darüber sind sich Experten einig. Verhältnisse wie in den USA, führen nicht automatisch zu höheren Verbrechensdelikten. Denn die legal erworbenen Waffen würden ja meisten bei Verbrechen gar nicht zum Einsatz kommen. Und viele Bürger sind dankbar dafür, ein Mittel zur Selbstverteidigung im Haus zu haben.

Waffen können auch in diesem Punkt sicherer gemacht werden. Es gab schon mehrfach Modelle, mit Fingerabdrucksensor. Nur wenn der Fingerabdruck passte, konnte die Waffe überhaupt genutzt werden. In Österreich finden wir noch ein halbwegs solides Waffengesetz vor, das dem Bürger auch Mittel zur Selbstverteidigung gibt.

In Deutschland hingegen sieht das ganz anders aus. Dort wurden die Gesetze so verschärft, dass die Bürger ohne jeglichen Selbstschutz dastehen. Die Verbrecher hingegen holen sich ihre Werkzeuge aus anderen Ländern und triumphieren. Aber es geht nicht nur um den Selbstschutz. Waffensport, Vereine gehören wie selbstverständlich zu unserer Kultur. Früher sind wir aus Spass in einen Schiessverein gegangen. Heute hingegen können wir das nur noch, wenn wir uns geschickt und verborgen dahin den Weg bahnen. Denn es könnte ja sein, das sich ein anderer daran erbost und uns Vorwürfe macht.

 

Titelbild: Happy Art – shutterstock.com