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Notstand wird laut BAG wohl bald auf die ganze Schweiz ausgeweitet

Massnahmen, wie sie im Tessin ergriffen wurden, könnten bald für die ganze Schweiz gelten.

Damit rechnet das Bundesamt für Gesundheit (BAG). „Der Rest der Schweiz wird nachziehen“, so Daniel Koch, Leiter Übertragbare Krankheiten des BAG.

Auf diese Weise sollen Risikogruppen geschützt werden und die Überlastung der Spitäler verhindert werden, sagte Koch gegenüber Radio SRF in der Sendung „Heute Morgen“.

„Die Welle ist jetzt da“, so Koch. Die Schweiz habe jedoch rechtzeitig gehandelt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die Situation werde sehr ernstgenommen. Nun müsse man möglichst rasch die richtigen Massnahmen treffen. Es gehe darum, Risikogruppen zu schützen.

Die Intensivstationen sollen damit vor Überlastung geschützt und die Infrastruktur der Spitäler effizient genutzt werden. Weitere Todesfälle sollen so verhindert werden. An der Situation im Tessin könne man lernen.

Am Mittwoch fiel in der Schweiz die vierte Person dem sich immer schneller ausbreitenden Coronavirus zum Opfer – die Zahl der Infizierten stieg schweizweit auf 645 Fälle.

Die Tessiner Regierung rief noch am selben Tag den Notstand aus und schloss alle nicht-obligatorischen Schulen. Laut Koch sei nun Solidarität mit dem Kanton Tessin erforderlich. Verschiedene Kantone hätten schon ihre Hilfe angeboten.

Der Notstand soll bis zum 29. März andauern, wie die Regierung in Bellinzona mitteilte.

Darüber hinaus werden ab Mittwochmitternacht auch sämtliche Kinos, Theater, Schwimmbäder, Diskotheken, Sportzentren und Ähnliches geschlossen.

Die Tessiner Regierung setzt insgesamt zwölf Massnahmen um: So dürfen über 65-jährige Personen keine Kinder mehr hüten, weder an öffentlichen noch privaten Festen teilnehmen und keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr benutzen. Generell seien Anlässe mit mehr als 50 Personen untersagt, hiess es.

 

Übernommen von swissinfo.ch und bearbeitet von belmedia Redaktion
Titelbild: Hybrid Gfx – shutterstock.com