Kanton Graubünden und Alpine Rettung Schweiz verstärken Zusammenarbeit
Der Kanton Graubünden und die Alpine Rettung Schweiz (ARS) unterzeichneten gestern am 4. Juni 2020 in Chur eine Vereinbarung zum Aufbau der Organisation „First Responder Plus im Kanton Graubünden“.
Sie verstärken damit ihre langjährige und bewährte Zusammenarbeit und schliessen eine Lücke in der Organisation des Rettungswesens im Kanton Graubünden.
Am 26. Mai 2020 beauftragte die Regierung des Kantons Graubünden die Alpine Rettung Schweiz (ARS) mit der Aufgabe des Aufbaus und der Führung der Organisation „First Responder Plus im Kanton Graubünden“. Gestern, am 4. Juni 2020, haben die beiden Vertragspartner in Chur die Unterschrift unter das Papier gesetzt und damit die bereits bestehende, bewährte Zusammenarbeit weiter verstärkt. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit der Sicherstellung der Bergrettung im Kanton Graubünden neu auch im Bereich Ersthelfer einen Beitrag leisten dürfen“, sagt Andres Bardill, Geschäftsführer der Alpinen Rettung Schweiz.
Ein „Plus“ für die Bevölkerung
Im Kanton Graubünden beschränkt sich die Erstversorgung durch First Responder nicht nur auf den Herznotfall, sondern umfasst weitere Notfallsituationen wie Kreis-laufstillstand, Bewusstlosigkeit oder starker Blutverlust, weshalb die Bezeichnung „First Responder Plus“ verwendet wird. Für die Erfüllung ihrer Aufgabe werden die First Responder Plus entsprechend ausgerüstet. Ihre Ausbildung soll in Zusammenarbeit mit lokal vorhandenen Strukturen wie Regionalspitälern und Samaritervereinen erfolgen. Mit dem im Endausbau über das ganze Kantonsgebiet verteilten, vorgesehenen 350 First Responder Plus der Alpinen Rettung Schweiz wird eine Lücke in der Organisation des Rettungswesens im Kanton geschlossen und die Versorgung der Bevölkerung verbessert.
Aufgebot und Finanzierung
Das Aufgebot der First Responder Plus erfolgt durch die Sanitätsnotrufzentrale SNZ 144 Graubünden und in der Mesolcina über Ticino Soccorso 144. Kommen Bergretter und/oder Luftrettungsmittel zum Einsatz, werden diese über die Einsatzzentrale der Rega aufgeboten und koordiniert. Für die Startinvestitionen für Aus- und Fortbildung der First Responder Plus steuert die Schweizer Berghilfe 245’000 Franken bei. Der verbleibende Betrag von 450’000 Franken wird durch die ARS vorfinanziert. Der Kanton trägt die jährlichen Betriebskosten von 141’000 Franken pro Jahr.
Der „terrestrische Arm“ der Rega
Getragen und massgeblich finanziert durch die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega und den Schweizer Alpen-Club SAC ist die Alpine Rettung Schweiz (ARS) mit ihren SAC-Rettungsstationen der terrestrische Arm der Rega. Die ARS unterstützt die Rega bei Gebirgsrettungen aus der Luft und führt terrestrische Rettungseinsätze in schwierig zugänglichem Gelände durch. Die ARS ist in schweizweit 86 Rettungsstationen organisiert und besteht aus rund 2’500 Retterinnen und Rettern. Alle ARS-Einsätze werden durch die Einsatzzentrale der Rega koordiniert.
Titelbild (von links): Franz Stämpfli, Präsident Alpine Rettung Schweiz; Peter Peyer, Regierungsrat, Vorsteher des Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit; Andres Bardill, Geschäftsführer Alpine Rettung Schweiz
Quelle: Alpine Rettung Schweiz (ARS)
Bildquelle: Alpine Rettung Schweiz (ARS)