Bericht: Kompetenzen der Armee im Bereich der neuen Technologien
An seiner Sitzung vom 11. Dezember 2020 hat der Bundesrat in Erfüllung des Postulats Dobler (17.3106) den Bericht „Armee – Sicherstellung der Kompetenzen im Bereich der neuen Technologien“ verabschiedet.
Darin wird dargelegt, mit welchen Massnahmen die Armee den Herausforderungen begegnet, die sich in Bezug auf den Kompetenzbedarf im Bereich der neuen Technologien ergeben.
Aufgrund der Digitalisierung und der damit verbundenen Modernisierung werden auch die Systeme der Armee immer stärker vernetzt. Die Kompetenzen in diesem Bereich gewinnen daher an Bedeutung. Der vom Bundesrat verabschiedete Bericht beschreibt die Massnahmen, die seit der Einreichung des Postulats im Jahr 2017 getroffenen wurden, damit der Armee und der Gruppe Verteidigung auch künftig technologische und wissenschaftliche Kompetenzen zur Verfügung stehen.
Diverse Massnahmen bereits umgesetzt
Beim Berufspersonal wird beispielsweise neben der Rekrutierung auch ein verstärkter Fokus auf die interne Aus- und Weiterbildung gelegt. Damit Talente frühzeitig erkannt und gefördert werden können, wird zudem in Zusammenarbeit mit Hochschulen und Fachhochschulen die Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten, Praktika und Forschungsprogramme angeboten. Damit soll interessierten angehenden Fachexpertinnen und -experten der Einstieg in die Militärverwaltung erleichtert werden.
Angehörige der Armee mit entsprechenden zivilen Weiterbildungen können zu Fachoffizieren befördert oder zu Spezialistinnen und Spezialisten ernannt werden, wodurch ihr Wissen der Armee länger zur Verfügung steht. Zudem hat die Armee einen Cyber-Lehrgang geschaffen, in dessen Rahmen zweimal jährlich je ein gutes Dutzend Spezialistinnen und Spezialisten aus dem IT-Bereich eine Ausbildung erhalten; die Absolventinnen und Absolventen können dabei seit Herbst 2019 den Cyber Security Specialist mit eidgenössischem Fachausweis erlangen. Hinzu kommt, dass weitere ausgewählte militärische Ausbildungen von zivilen Bildungsinstitutionen anerkannt werden.
Auch die Zusammenarbeit mit Partnern im In- und Ausland wird gefördert, um technologierelevantes Wissen aufzubauen und zu erhalten. Neben Ausbildungs-vereinbarungen mit Bildungsinstitutionen hat das VBS unter der Leitung von armasuisse den Cyber-Defence Campus geschaffen, der innovative, anwendungsorientierte Forschung fördert. Der Campus setzt unter anderem an der Seite von Start-ups und etablierten Unternehmen Forschungsergebnisse im Bereich der Sicherheit in Lösungen (z. B. Prototypen und Demonstratoren) um. Zudem wird die Privatwirtschaft entlang der Grundsätze des Bundesrates für die Rüstungspolitik des VBS ebenfalls im Bereich sicherheitsrelevanter Technologien einbezogen.
Technologisches Fachwissen in der Zukunft
Künftig werden die Technologie, die Zusammenarbeit mit Partnern und das entsprechend ausgebildete Personal eine noch wichtigere Rolle spielen. Aus diesem Grund berücksichtigt und fördert das VBS weiterhin bestehende wie auch neue Partnerschaften, engagiert sich in der Forschung und Entwicklung und ist um die langfristige und nachhaltige Gewinnung von (Miliz-)Personal mit technologischem Fachwissen bestrebt.
Quelle: Der Bundesrat
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