Wieder Frühlingsgefühle, doch der Dämpfer folgt!
Heute Freitag und am Wochenende riecht es endlich wieder nach Frühling. Zwar ist es nicht strahlend schön, aber doch oft freundlich und vor allem deutlich milder als zuletzt.
Allerdings ist dieser Umstand leider nicht nachhaltig, das Muster mit dem ausgeprägten Auf und Ab der Temperaturen setzt sich vorerst weiter fort.
Der Freitag begann zwar noch einmal gebietsweise frostig, tagsüber nimmt der Frühling aber wieder einmal Anlauf – im Vergleich zu den letzten Tagen wird es deutlich milder. Hoch Peggy hat sich nach Südosteuropa verabschiedet, auf der Vorderseite einer Tiefdruckrinne stellt sich nun eine föhnige Südwestströmung ein. Bei einem Wechsel aus hohen Wolkenfeldern und Sonne werden am Nachmittag zwischen 14 und 17 Grad erreicht, die Nullgradgrenze steigt auf 2200 bis 2400 Meter. Im Süden nimmt die Bewölkung zu, auch erste Tropfen sind möglich.
Am Samstag ändert sich an diesem Strömungsmuster wenig, auf der Alpennordseite ist es trotz teilweise ausgedehnter Wolkenfelder freundlich. Mit 15 bis 16 Grad entsprechen die Temperaturen der Jahreszeit, in den Alpen wird es mit 16 bis 18 Grad noch etwas milder. Auf der Alpensüdseite ist die Luft deutlich feuchter, bei meist starker Bewölkung fällt ab und zu etwas Regen.
Im Laufe des Sonntags verlagert sich ein in die Tiefdruckrinne eingelagertes Teiltief von Frankreich nach Deutschland, die dazugehörige Kaltfront beginnt sich anzunähern. In ihrem Vorfeld erreicht uns von Südwesten her noch einmal ein Schwall sehr milder Luft. Das Temperaturniveau steigt noch einmal an, in den Föhntälern liegen bis zu 20 Grad drin. Vor allem in der Zentral- und Ostschweiz zeigt sich immer wieder die Sonne zwischen den Wolken, dem Jura entlang und in der Nordwestschweiz sind dagegen bereist erste Regenspritzer mit dabei. Im Süden staut sich die Feuchtigkeit, es regnet häufig – allerdings noch nicht allzu intensiv. Die Schneefallgrenze variiert zwischen 1400 und 1700 Metern.
Am Sonntagabend legt sich die Kaltfront an den Jura, verlagert sich in den folgenden Stunden aber nur noch sehr langsam ostwärts. In den Alpen stemmt sich in der ersten Nachthälfte noch der Föhn gegen die anstehende Wetterverschlechterung, in den zentralen und östlichen Landesteilen ist es in der Folge in der ersten Nachthälfte noch lange trocken. Schliesslich breiten sich die Niederschläge aber auf die ganze Alpennordseite aus. Die Schneefallgrenze liegt zunächst noch um 1500 Meter, sinkt dann aber von Westen her rasch unter 1000 Meter.
Der Start in die neue Woche bringt in weiten Landesteilen den Winter zurück! Auf der Rückseite der Kaltfront steigt der Luftdruck markant an, über Westeuropa baut sich ein kräftiges Hoch auf. Gleichzeitig beginnt sich über dem Golf von Genua ein kleines Tief zu bilden. Aus der ohnehin nur langsam ziehenden Kaltfront wird eine stationäre Luftmassengrenze. In den unteren Schichten der Atmosphäre fliesst aus Norden immer kältere Luft ein, in der Höhe weht dagegen noch lange Zeit Wind aus südlichen Richtungen – eine klassische Gegenstromlage!
Der Montag präsentiert sich in der Folge beidseits der Alpen trüb und nass mit zum Teil ergiebigen Niederschlägen. Im Norden liegt die Schneefallgrenze am Morgen zwischen 500 und 900 Metern, in Graubünden zum Teil noch etwas höher. Durch die einfliessende kühlere Luft und den Effekt der Niederschlagsabkühlung frisst sie sich dann aber im Laufe des Tages immer weiter nach unten. In den engeren Alpentälern geht der Regen rasch in Schnee über, später gibt es auch im Flachland noch nasse Flocken. In der Romandie bleibt es meist bei Regen.
In der Nacht zum Dienstag dauern die Niederschläge an, auch im Süden sinkt die Schneefallgrenze bis in viele Täler. Der Dienstag selbst bleibt im Norden stark bewölkt mit Schnee oder in den tiefsten Lagen auch Regen, bis zum Abend lassen die Niederschläge nach. Im Süden beginnt der Tag noch trüb und zum Teil winterlich, tagsüber sorgt der aufkommende Nordföhn dann aber für eine Wetterbesserung.
Aus heutiger Sicht ergeben sich über die gesamte Periode durchaus nennenswerte Niederschlagsmengen! Im Norden fallen bis zum Dienstagabend zwischen 30 und 50 Millimeter, ein gewisser Teil davon als Schnee. Dabei gibt es aber grosse regionale Unterschiede, vor allem in den engeren Alpentälern sind 10 bis 30 Zentimeter Nassschnee im Bereich des Möglichen. In diesem Falle wären durch die Schneelast Schäden an der Vegetation zu befürchten. Im Süden fallen bis Dienstagmittag 70 bis lokal 100 Millimeter. Durch die zuletzt schon sehr problematische Trockenheit und die hohe Waldbrandgefahr sind diese Niederschläge aber durchaus willkommen und können die Situation in dieser Hinsicht zumindest vorübergehend verbessern.
Ab Mittwoch nimmt der Hochdruckeinfluss überhand, die Luft wird abgetrocknet. Die Temperaturen steigen in der zweiten Wochenhälfte zwar von Tag zu Tag weiter an, in den gering bewölkten bis klaren Nächten kühlt es aber jeweils stark ab – der Frost bleibt ein Thema. Dieses Wochenende bringt den Obstbauern also leider nur eine vorübergehende Verschnaufpause!
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Quelle: MeteoNews
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