Jugendkontaktpolizei - Jugendliche vor Straftaten schützen
Du bist in Not? Die Polizei ist für dich da!
Dieser Beitrag richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Er soll euch zeigen, wie ihr euch vor Straftaten schützen könnt, was eigentlich Straftaten sind und wohin ihr euch wenden könnt, wenn ihr Hilfe benötigt.
Jugendkontaktpolizei Appenzell Innerrhoden
Auf der Webseite der Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden findet ihr die Rubrik „Jugendkontaktpolizei“. Eine gute Sache, wie wir finden. Häufig wissen junge Menschen gar nicht, wie und wo sie Hilfe beispielsweise bei Diskriminierung oder Mobbing bekommen. Mitunter ist nicht bekannt, dass es sich dabei um Straftaten handelt.
Zwar hat jede Kantonspolizei Ansprechpartner speziell für Jugendliche, aber hier werdet ihr direkt einbezogen. Der Jugendkontaktpolizei könnt ihr Fragen stellen und Anregungen mitteilen und jederzeit interessante, speziell euch betreffende, Informationen nachlesen.
Welche Aufgaben hat die Jugendkontaktpolizei?
Viele Jugendliche empfinden die Polizei als Gegner. Ob Fernsehen oder Soziale Medien: Häufig werden Polizisten so dargestellt, als wären sie grundsätzlich gegen fast alles, was in jungen Jahren Spass macht. Dem ist nicht so. Allerdings ist es die Aufgabe der Polizei, einzuschreiten, wo gesetzliche Grenzen überschritten werden. Begehen Jugendliche Straftaten, müssen diese aufgeklärt und geahndet werden. Gleichzeitig spielt die Prävention eine wichtige Rolle.
Und nicht zu vergessen: Die Polizei ist jederzeit, rund um die Uhr, für euch da, wenn ihr Hilfe benötigt! Bereits in jungen Jahren können Menschen sowohl Täter als auch Opfer werden.
Die häufigsten Straftaten die Jugendliche betreffen
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Jugendgewalt
Hier geht es nicht um kleine Rangeleien auf dem Pausenplatz. Unter Jugendgewalt versteht man gewalttätige Ereignisse, die ganz verschiedene Formen annehmen können. Es wird unterschieden zwischen psychischer, verbaler, körperlicher und sexueller Gewalt. Dies kann unter Jugendlichen passieren, aber sich auch, ausgeübt von jungen Menschen, gegen Ältere, gegen Tiere oder Sachen richten. Hier weiterlesen.
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Drogenkonsum und Handel mit Betäubungsmitteln
Ob aus Neugier, Frust, Langeweile oder um den Kollegen zu imponieren: Nicht selten greifen Teenager zu Zigaretten und Alkohol und leider lassen sich einige auch verleiten, Joints und synthetische Drogen zu probieren. In der heutigen Zeit ist es relativ leicht, an Betäubungsmittel und Drogen zu gelangen. Trotzdem immer strenger kontrolliert wird, gelingt die Beschaffung von Ecstasy, Cannabis, Kokain und erst recht von Zigaretten und Alkohol. Die Folgen können fatal sein. So ist mit psychischen und physischen Schäden zu rechnen, mit Leistungsabfall in der Schule, Abbruch der Lehre und sozialen Problemen. Unter Drogeneinfluss werden immer wieder Straftaten verübt oder Unfälle verursacht. Lerne „Nein!“ zu sagen. Hier weiterlesen.
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Internetkriminalität
In der Anonymität des Internets treiben sich jede Menge unseriöse Personen herum. Vor allem Kinder und Jugendliche fallen auf deren Masche immer wieder herein. Mobbing, sexuelle Belästigung, Betrug und Erpressung gehören zu den häufigsten Vorfällen, die zur Anzeige kommen. Auch in Communities, in denen sich vermeintlich Gleichaltrige austauschen, muss immer mit Fake-Accounts gerechnet werden. Hier weiterlesen.
Auch wenn Kinder und Jugendlich eigentlich wissen, dass derartige Gefahren lauern, nehmen sie die Warnungen häufig nicht ernst oder vergessen sie einfach. Hier sind Elternhaus und Schule gefragt, immer wieder aufzuklären!
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Waffen erwerben, besitzen, auf sich tragen
In der Schweiz ist es Jugendlichen unter 18 Jahren nicht erlaubt, Waffenimitationen, dazu gehören beispielsweise Soft Air Waffen, zu besitzen. Junge Erwachsene über 18 Jahren müssen den Besitz melden. Unter das Waffengesetz fallen auch Stellmesser, Schmetterlingsmesser und andere einhändig zu bedienende Messer. Kinder und Jugendliche dürfen grundsätzlich keinerlei Waffen, die zur Einschüchterung, Bedrohung oder Verletzung dienen könnten, besitzen. Hier weiterlesen.
Kinder und Jugendliche dürfen sich jederzeit an die Polizei wenden
Fühlst du dich bedrängt, belästigt, hast du Angst und weisst keinen Ausweg mehr? Erlebst du im Elternhaus oder in deinem engeren Umfeld Übergriffe und Gewalt? Falls deine Eltern oder Lehrer dir nicht zuhören oder du mit ihnen nicht reden kannst, kannst du jederzeit, Tag und Nacht, die Polizei kontaktieren. Die Jugendkontaktpolizei, bzw. die entsprechende Dienststelle für Jugendliche in deinem Kanton, sind für dich da!
Hat dir ein Freund oder eine Freundin anvertraut, dass er oder sie weglaufen oder nicht mehr leben möchte, ist ebenfalls schnelles Handeln wichtig.
Es muss dir auf keinen Fall peinlich sein, Anzeige zu erstatten, wenn du Opfer eine Straftat geworden bist. Ebenso wenig, wenn du im Internet oder in der Schule erpresst oder schwerwiegend gemobbt wirst. Nimm, wenn möglich, deine Erziehungsberechtigten mit auf die Polizeiwache. Die Polizistin oder der Polizist, der dir zuhört und helfen wird, behandelt dein Anliegen einfühlsam und vertraulich.
Telefonnummern und Adressen, die du kennen solltest
Speichere in deinem Handy die Telefonnummer der für dich zuständigen Polizeistelle, bzw. der Kantonspolizei deines Kantons. Bist du gerade nicht Zuhause und in einer ausweglosen Notsituation, rufe die 117 an. Das ist die allgemeine Notrufnummer der Polizei.
Fühlst du dich mit deinen Problemen und Ängsten allein gelassen, findest du schweizweit Gesprächspartner und Rat und Tat unter folgenden Nummern:
- Die Dargebotene Hand – 143
- Hilfe für Kinder und Jugendliche in Notsituationen – 147
- Eine Webseite mit sehr vielen, Jugendliche betreffenden, Themen feel-ok
Fazit
Ob Jugendkontaktpolizei oder Dienststelle für Jugendliche, jede Kantonspolizei hat Ansprechpartner, die speziell geschult sind. Du musst keine Angst haben, dich mit dieser in Verbindung zu setzen. Es ist ihr Job, jungen Menschen in Notsituationen zu helfen.
Titelbild: fizkes – shutterstock.com